Religion in Österreich: Zahl der Atheisten verdoppelt

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Weniger als die Hälfte aller Österreicher unter 30 Jahren bezeichnet sich selbst als religiös. Vier Prozent sind bekennende Atheisten - doppelt so viele wie noch vor zehn Jahren. Das ergibt die "Europäische Wertestudie 2008".

Immer weniger Österreicher bezeichnen sich selbst als religiös. Das ergibt die "Europäische Wertestudie" für das Jahr 2008. 79 Prozent der Bevölkerung geben demnach in Österreich an, religiös zu sein. Von den bis zu 30-jährigen sind es allerdings nur noch 43 Prozent - vor zehn Jahren waren es in dieser Gruppe noch 66 Prozent.

Zugleich gibt es ein Ansteigen der Nicht-Religiösen und der "überzeugten Atheisten". Der Anteil der bekennenden Atheisten hat sich in Österreich verdoppelt - von zwei Prozent im Jahr 1999 auf vier Prozent im vergangenen Jahr.

Vor allem im ländlichen Raum ist laut der Studie eine zunehmende "Entkirchlichung" zu beobachten, sagt der Theologe Paul Zulehner. Eine Ursache dafür sieht er im Priestermangel.

93 Prozent der Polen "religiös"

In der "Europäischen Wertestudie 2008" liegen die Polen in Sachen Religiosität nicht überraschend an der Spitze. Rund 93 Prozent bezeichnen sich dort als religiös, beim Schlusslicht Schweden sind es nur 39 Prozent.

Den höchsten Anteil an überzeugten Atheisten gibt es in Frankreich mit 15 Prozent. Auf der anderen Seite liegt Frankreich beim Anteil der Personen, die sich selbst als religiös bezeichnen, mit 46 Prozent im unteren Feld.

Die Europäische Wertestudie wurde 2008 zum insgesamt vierten Mal durchgeführt. Die erste Erhebung gab es 1982, dann 1990, 1999 und nun 2008. Waren 1981 lediglich 13 Staaten vertreten, wuchs diese Zahl zuletzt 46 Länder an.

(APA)

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