Istanbul-Derby wegen Sicherheitsbedenken abgesagt

Turkey Superlig Big Derby Match between Galatasaray and Fenerbahce at Turk Telekom Arena Stadium in
Turkey Superlig Big Derby Match between Galatasaray and Fenerbahce at Turk Telekom Arena Stadium in(c) imago/Seskim Photo (imago stock&people)
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Erst sollte Spiel zwischen Galatasaray und Fenerbahce ohne Zuschauer stattfinden, dann wurde es abgesagt. Die Clubs befürworteten den Schritt.

Einen Tag nach einem Selbstmordattentat in Istanbul ist wegen der Gefahr eines erneuten Anschlags das für Sonntagabend angesetzte Spiel zwischen den Istanbuler Lokalrivalen Galatasaray und Fenerbahce wegen einer ernsten Gefahr verschoben worden. Dies erklärte die Stadtverwaltung der türkischen Metropole. Am Vortag waren bei einem Anschlag vier Menschen getötet und 39 weitere verletzt worden.

Genaue Gründe für die Spielabsage wurden zunächst nicht bekannt. In einer ersten Erklärung bezog sich das Gouverneursamt auf "Sorgfalt nach den Vorfällen, die in den letzten Tagen in unserer Stadt passierten". In einer weiteren Erklärung war von "ernstzunehmenden Einschätzungen" der Sicherheitsbehörden die Rede. Außerdem hätten beide Vereine die Spielabsage befürwortet. Schon am Vormittag hatte der Nachrichtensender "CNN Türk" berichtet, dass Einsatzkräfte mit Spürhunden das Stadion nach versteckten Bomben absuchten.

Zunächst hatten türkische Medien gemeldet, dass die Partie aufgrund der Sicherheitsbedenken ohne Zuschauer stattfinden werde. Hunderte Galatasaray-Anhänger, die bereits im Stadion waren, wurden aufgefordert, die Arena zu verlassen. Kurz darauf erklärte der türkische Fußballverband (TFF), dass das Spiel nach Anweisung des Istanbuler Gouverneursamts verschoben wurde. Die Mannschaften waren zu jenem Zeitpunkt laut Medienberichten noch nicht vor Ort.

Vater von Spieler wurde Opfer von Terror

Für Galatasaray ist es nicht das erste Mal, dass man mit den Auswirkungen des Terrors in Berührung kommt. Vergangene Woche starb der Vater des Spielers Umut Bulut beim Autobomben-Anschlag in Ankara, bei dem insgesamt 37 Menschen ums Leben kamen. Bulut war kurz vor dem Anschlag mit dem türkischen Rekordmeister beim Ligakonkurrenten Genclerbirligi angetreten. Sein Vater war auf dem Heimweg vom Stadion, als er Opfer des Attentats wurde. Am Samstag kamen bei einem Selbstmordattentat im Zentrum Istanbuls fünf weitere Menschen ums Leben.

(APA/AFP)

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