Bei Rapid macht sich Krisenstimmung statt Titelhoffnung breit: Das 0:1 in Ried war die zehnte Niederlage für Grün-Weiß.
Wien. Bei Rapid macht sich Krisenstimmung statt Titelhoffnung breit. Vor drei Runden lagen die Hütteldorfer noch an der Tabellenspitze, am Sonntag wurde mit dem 0:1 in Ried der Meistertitel aus eigener Kraft endgültig verspielt. Mit vier Punkten Rückstand ist man für die 33. Meisterfeier auf Schützenhilfe angewiesen. Aus statistischer Sicht ist der grün-weiße Titeltraum nämlich geplatzt: Noch nie seit Einführung der Drei-Punkte-Regel 1995 wurde eine Mannschaft mit zehn oder mehr Niederlagen Meister.
Nach der Länderspielpause wartet am 3. April der Schlager gegen Salzburg, bis dahin gilt es, die triste Bilanz von einem Punkt und null Toren aus den vergangenen drei Spielen aufzuarbeiten. „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat alles probiert. Wir haben das Spiel kontrolliert und genug Torchancen gehabt, aber im Abschluss zu oft die falsche Entscheidung getroffen“, sagte Rapid-Trainer Zoran Barišić nach der Pleite im Innviertel.
Die klägliche Chancenverwertung von Matej Jelić passte zur Ineffizienz im grün-weißen Spiel. Trotz bis zu 80 Prozent Ballbesitz schauten nur drei Schüsse auf das Tor heraus. Einen Plan B hatte Barišić offenbar nicht, so wechselte er nach dem Gegentor durch Kreuzer (57., Bundesliga-Premiere) nur zweimal und löste die Doppel-Sechs erst kurz vor Schluss auf. „Alles andere als gut“, beurteilte Rapid-Kapitän Steffen Hofmann die Ausbeute, Kollege Christopher Dibon gab die Marschroute vor: „Wir brauchen jetzt Tore und Siege. Jeder Einzelne muss Vollgas geben.“ (swi)
Tipico-Bundesliga 28. Runde
1. Salzburg 28 15 9 4 58 28 54
2. Rapid 28 16 2 10 54 35 50
3. Austria 28 13 8 7 45 40 47
4. Admira 28 10 10 8 35 40 40
5. Mattersburg 28 10 7 11 37 49 37
6. Sturm Graz 28 9 9 10 30 31 36
7. Altach 28 10 3 15 32 38 33
8. WAC 28 8 8 12 25 29 32
9. Ried 28 8 7 13 31 44 31
10. Grödig 28 6 7 15 32 45 25
("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.03.2016)
