Moussavi: Blut der Demonstranten nicht umsonst vergossen

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Oppositionsführer Moussavi möchte den Kampf gegen Präsident Ahmadinejad fortsetzen. Er plant die Gründung einer "politischen" Front, der mehrere reformorientierte Parteien angehören sollen.

Am Dienstagabend soll der Oppositionsführer Mir-Hossein Moussavi auf einem Kondolenzbesuch gemahnt haben, dass das Blut der getöteten Demonstranten nicht umsonst geflossen sein soll. Das berichtete eine den Reformern nahe stehende Website.

Moussavi hat vor, den innenpolitischen Kampf gegen Präsident Mahmoud Ahmadinejad mit einer politischen Gruppierung fortzusetzen. Am Dienstag war bekannt geworden, dass er die Gründung einer "politischen Front" plane. Ihr sollen reformorientierte Parteien angehören, sagte ein Vertrauter Moussavis der Nachrichtenagentur AP.

Menschen riefen: "Tod dem Diktator"

Moussavi und seine Frau Sahra Rahnavard hatten die Familie des spurlos verschwundenen Sohrab Aarabi aufgesucht. Der 19-Jährige wurde das letzte Mal auf einer Demonstration am 15. Juni gesehen. Der Familie wurde später gesagt, Aarabi sei erschossen worden. Laut der Website riefen während Moussavis Besuch hunderte Menschen "Tod dem Diktator", was Präsident Ahmadinejad galt. Im Stadtviertel der Aarabis waren zahlreiche Kerzen angezündet worden, um dem Tod der getöteten Demonstranten zu gedenken.

Nach der umstrittenen Präsidentenwahl vom 12. Juni, bei der Amtsinhaber Mahmoud Ahmadinejad siegreich hervor ging, war es im ganzen Land zu Ausschreitungen gekommen. Die Opposition warf den Behörden vor, Wahlfälschung betrieben zu haben.

Der unterlegene Kandidat Moussavi hatte sich in letzter Zeit nicht oft in der Öffentlichkeit gezeigt. Er hatte angekündigt, für das weitere Vorgehen einen "rechtlichen Rahmen" zu schaffen. Ahmadinejad soll zwischen 2. und 6. August für seine neue Amtszeit vereidigt werden. Zuvor wird er noch von Ayatollah Ali Khamenei, dem geistlichen Führer des Iran, offiziell betätigt.

(Ag.)

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