Nummer zwei des IS getötet

  • Drucken

US-Streitkräfte sollen mit Abdel Rahman Musafa al-Kaduli ein Führungsmitglied der Jihadistenmiliz getötet haben.

Den US-Streitkräften ist ein offenbar wichtiger Schlag gegen die Führungsspitze der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gelungen. Nach Angaben von Verteidigungsminister Ashton Carter wurde bei einem Luftangriff in dieser Woche der "Finanzminister" der Miliz, Abdul Rahman al-Qaduli (Kaduli), getötet.

Die "Beseitigung" dieses Führungsmitglieds werde die Fähigkeit der Organisation schwächen, "Operationen innerhalb und außerhalb des Irak und Syriens auszuführen.

Laut Carter war al-Qaduli, der auch den Namen Haji Imam trug, "eines der wichtigsten Führungsmitglieder" des IS und für mehrere Komplotte im Ausland verantwortlich. In US-Medienberichten wurde al-Qaduli als die "Nummer zwei" der Miliz hinter Chef Abu Bakr al-Bagdadi bezeichnet.

Der Pentagonchef sagte, die US-Streitkräfte "eliminierten systematisch" die Regierungsmannschaft des IS. In dieser Woche sei es gelungen, "mehrere Schlüssel-Terroristen" der Miliz zu töten, fügte er hinzu, ohne Details zu nennen. Erst vergangene Woche hatte das Pentagon mitgeteilt, der "Kriegsminister" des IS, Omar al-Shishani ("Omar der Tschetschene"), sei bei einem Angriff der US-geführten Militärallianz getötet worden.

Nähere Angaben zu der Operation, bei der nun auch der "Finanzminister" des IS getötet worden sein soll, machte Carter nicht. Den Medienberichten zufolge wurde al-Qaduli in Syrien getötet.

Al-Qaduli wurde laut irakischen Sicherheitskreisen in der irakischen Stadt Mossul geboren. Nach Angaben der US-Behörden soll er sich im Jahr 2004 dem Terrornetzwerk al-Kaida angeschlossen haben. Er brachte es demnach bis zum Stellvertreter von Abu Moussab al-Zarqawi, dem früheren Chef von al-Qaida im Irak, der 2006 bei einem US-Drohnenangriff getötet wurde.

2012 schloss sich al-Qaduli dann den US-Angaben zufolge dem IS in Syrien an. Er wurde im Mai 2014 auf die US-Terrorliste gesetzt. Ein Jahr darauf setzte das US-Justizministerium ein Kopfgeld von sieben Millionen Dollar (rund 6,2 Millionen Euro) auf ihn aus. Dies war das zweithöchste Kopfgeld für ein IS-Mitglied - für al-Bagdadi beträgt es zehn Millionen Dollar.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

An der Wahlurne.
Außenpolitik

Syrien: "Scheinwahlen" im Bürgerkriegsland

Das neue Parlament wird nur in den von der Regierung kontrollierten Gebieten gewählt. Gleichzeitig beginnt eine neue Runde der Friedensgespräche in Genf.
Großbritannien lehnt Assad-Vorschlag zu Einheitsregierung ab
Außenpolitik

Großbritannien lehnt Assad-Vorschlag zu Einheitsregierung ab

Es müsse einen "Richtungswechsel" in Syrien geben, fordert der britische Außenminister Hammond.
Bashar al-Assad mit seiner Frau Nasma
Außenpolitik

Assad spricht sich für Oppositions-Beteiligung an Regierung aus

Die Verhandlungen unter Vermittlung der Vereinten Nationen sollen im April fortgesetzt werden.
PALMYRA SYRIA MARCH 27 2016 A Syrian government army soldier near the Great Colonnade in Palmyra
Außenpolitik

Das Dilemma der Eroberung Palmyras

Die Vertreibung der Terrormiliz Islamischer Staat aus der antiken Stätte stärkt die Verhandlungsposition des Damaszener Regimes bei den Friedensverhandlungen.
SYRIA-CONFLICT-PALMYRA-MUSEUM
Außenpolitik

Syrien: Ruinenstadt Palmyra in gutem Zustand

Assads Armee hat die antike Stätte vom Islamischen Staat zurückerobert und den Jihadisten einen herben Schlag versetzt. Erste Bilder zeigen, dass sich die Zerstörung der antiken Stätte in Grenzen hält.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.