Papst verurteilt Lahore-Terror: "Massaker an Unschuldigen"

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Franziskus beklagte beim Gebet am Petersplatz ein "blutiges Osterfest" und plädierte für mehr Schutz christlicher Minderheiten.

Papst Franziskus hat am Ostermontag beim Gebet mit den Pilgern auf dem Petersplatz den Anschlag in Lahore mit mindestens 70 Toten verurteilt. Beim "Regina Coeli"( "Königin des Himmels"), das er vom Fenster seines Arbeitszimmers aus betete, prangerte der Papst das Attentat als "Massaker an vielen unschuldigen Menschen", darunter zahlreiche Mitglieder der christlichen Minderheit, an.

Der Papst drückte den Familien der Todesopfer und Verletzten seine Nähe aus. Er appellierte an die Behörden und die Zivilgesellschaft, alle nur möglichen Schritte für Frieden und Sicherheit in Pakistan zu unternehmen. Wichtig sei, "den schwächeren religiösen Minderheiten" Schutz zu sichern. "Gewalt und mörderischer Hass führen lediglich zu Leid und Zerstörung. Respekt und Brüderlichkeit sind der einzige Weg, um Frieden zu erreichen", sagte Franziskus.

Zehntausende Gläubige am Petersplatz.

Der Papst rief die Gläubigen auf, Osterbotschaft und Freude im Alltagsleben umzusetzen. Auch Phasen der Dunkelheit und Sünde seien eine Gelegenheit zum Neubeginn. Die Osterbotschaft sei Hoffnung: Jesus lebe und habe die Macht der Sünde und des Todes überwunden, sagte der Heilige Vater.

Zum "Regina Coeli", das in der Osterzeit das Angelus-Gebet ersetzt, waren mehrere Zehntausend Gläubige auf den Petersplatz gekommen. Der Papst bezeichnete den Terrorismus als "blinde und verheerende Form von Gewalt", dessentwegen "unschuldiges Blut" in verschiedenen Weltteilen vergossen werde. Er appellierte an die Gläubigen, nicht "in Abgründe des Hasses" zu versinken. Frieden erbat Franziskus zunächst vor allem für Syrien und den Irak. Die Staatengemeinschaft rief er dazu auf, Friedensverhandlungen zu fördern, damit es zum Aufbau einer brüderlichen Gesellschaft kommen könne, die "die Würde und Rechte jedes Bürgers" respektiere. Auch für das Heilige Land wünschte Franziskus, dass der Friedensdialog zwischen Israelis und Palästinensern wieder aufgenommen werde.

(APA)

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