Terroristen planen Angriff auf jüdische Schule

A flag belonging to the Islamic State fighters is seen on a motorbike after forces loyal to Assad recaptured the historic city of Palmyra
A flag belonging to the Islamic State fighters is seen on a motorbike after forces loyal to Assad recaptured the historic city of Palmyra(c) REUTERS (SANA)
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Offenbar sind Einrichtungen in der Türkei das Ziel.

Ankara. Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) plant offenbar Angriffe auf jüdische Einrichtungen in der Türkei, insbesondere auf Kinder. Das berichtet der britische Sender Sky News unter Berufung auf nicht näher genannte Geheimdienstkreise. In den vergangenen Wochen haben türkische Ermittler mehrere Personen bei Antiterrorrazzien festgenommen, unter anderem in der südtürkischen Stadt Gaziantep. Von diesen Personen sollen auch die Informationen stammen. Demnach seien Angriffe auf Kindergärten, Schulen und Jugendzentren geplant. Am wahrscheinlichsten sei ein Angriff auf die Synagoge im Istanbuler Stadtteil Beyoğlu, der auch eine Schule angeschlossen ist.

Als Reaktion seien in der Türkei „außerordentliche Sicherheitsmaßnahmen“ eingeleitet worden. Bereits vor Ostern haben türkische Behörden die Kirchen und Synagogen im Land vor eventuellen Anschlägen gewarnt. Allein in diesem Jahr sind in der Türkei mindestens 80 Menschen bei Angriffen getötet worden, zuletzt hat sich Mitte März ein islamistischer Selbstmordattentäter in der Istanbuler Einkaufsmeile İstiklal Caddesi in die Luft gesprengt. Bei dem Attentat starben unter anderem drei israelische Touristen.

Höchste Gefahrenstufe

Am Montag hat Israel alle Staatsbürger aufgefordert, die Türkei zu verlassen. Die Gefahr für neue Attentate sei nicht nur hoch, sondern auch konkret. Seit dem Attentat auf der İstiklal Caddesi hat Israel die Reisewarnung für die Türkei auf die höchste Gefahrenstufe angehoben.

Zu erhöhter Wachsamkeit in der Türkei haben unter anderem auch die USA aufgefordert. Wegen konkreter Anschlagsgefahr hat Deutschland vor zwei Wochen das Generalkonsulat, die Botschaft sowie die Deutsche Schule zeitweise zugesperrt. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.03.2016)

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