Knapp 100 iranische Geschäftsleute sind bereits in Wien angekommen, auch der Nationalbankchef, der über Geld aus in Österreich eingefrorenen Konten verhandeln will.
Hassan Rohani kommt nicht nach Wien. Knapp 100 iranische Geschäftsleute sind aber bereits in Wien angekommen. Das für Donnerstag geplante Wirtschaftsforum in der Wirtschaftskammer wird daher in reduzierter Form durchgeführt.
Der Vizepräsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) Richard Schenz und der Präsident der iranischen Wirtschaftskammer, Mohsen Jalalpour (Djalalpour), werden das Forum um 11.30 Uhr eröffnen, am Nachmittag (ab 13.30 Uhr) sind Direktgespräche zwischen österreichischen und iranischen Firmenvertretern geplant.
Er finde nicht, dass die Absage des Rohani-Besuchs ein großer Rückschlag sei, sagte der Leiter der Abteilung Außenwirtschaft der WKÖ, Walter Koren im ORF-Interview. Zur geplanten Unterzeichnung von 15 Memoranden "wird es zu einem Gutteil nicht kommen", man biete aber eine Plattform mit rund 100 iranischen Geschäftsleuten und 500 österreichischen Teilnehmern für individuelle Gespräche. Beim Wirtschaftsforum werde man weder Wein servieren noch würden in der Wirtschaftskammer Statuen verhüllt, sagte Koren auf Nachfrage.
Laut Informationen der "ZiB 2" hält sich auch der Chef der iranischen Nationalbank bereits in Wien auf. Er will über die Freigabe von Geldern aus dem Iran verhandeln, die auf Bankkonten in Österreich eingefroren sind - teilweise wegen der Sanktionen, aber auch aus Zeiten des gestürzten Schah-Regimes. Nach Angaben eines früheren Mitarbeiters der iranischen Botschaft in Wien soll es sich dabei um 4 Milliarden Euro handeln, großteils bei der UniCredit Bank Austria und bei Raiffeisen. Die österreichischen Banken wollen ab Sommer in Tranchen Iran-Gelder auszahlen.
(APA)