ÖFB-Team: "Besser wir machen Fehler jetzt als bei der EM"

Rubin Okotie gegen die Türkei
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Die Teamspieler waren mit der Leistung grundsätzlich zufrieden und nahmen die 1:2-Niederlage gegen die Türkei als Ansporn zur Verbesserung.

Der Ärger über das 1:2 im Testspiel gegen die Türkei hat sich bei Österreichs Teamspielern in Grenzen gehalten. Die Schützlinge von Marcel Koller haderten zwar mit der Entstehung der Gegentore, zeigten sich aber generell mit dem Auftritt am Dienstag im Happel-Stadion nicht unzufrieden - das Selbstvertrauen dürfte zweieinhalb Monate vor dem ersten EM-Match keinen Schaden genommen haben.

So meinte etwa Aleksandar Dragovic: "Wir haben den Türken zwei Geschenke gemacht. Gegen Albanien haben wir eine tote Mannschaft aufgeweckt, heute wieder. Trotzdem können wir stolz sein auf die Leistung. Besser wir machen die Fehler jetzt als bei der EM", sagte der Dynamo-Kiew-Legionär.

Ähnlich äußerte sich Marko Arnautovic. "Wenn eine Mannschaft hierherkommt und uns kaputt spielt, dann müssen wir uns etwas überlegen. Aber das hat noch keiner gemacht. Deswegen brauchen wir unsere Köpfe nicht hängen lassen."

Junuzovics Friedensbotschaft

Arnautovic lieferte in seinem 50. Länderspiel die Vorlage zum 1:0 durch Zlatko Junuzovic, der nach seinem Treffer die Hände zu einer Friedenstaube faltete. "In Zeiten wie diesen sollte das eine Friedensbotschaft sein", erklärte der Mittelfeldspieler.

Das Tor von Junuzovic verdiente das Prädikat "sehenswert". "Es war auch ein bisschen Glück dabei, dass der Ball genauso in die Ecke geht. Ich habe beim Schuss probiert, etwas Spannung rauszunehmen und so locker wie möglich zu sein, dann hat man mehr Gefühl", meinte der 28-Jährige.

So wie seine Kollegen wollte auch Junuzovic die Niederlage nicht überbewerten. "Es war ein gutes Testspiel. Wir werden das von vorne bis hinten analysieren und können viele Lehren daraus ziehen."

Alaba: "Haben uns selbst geschlagen"

Junuzovic begann in seiner gewohnten Rolle hinter der Spitze, wechselte dann aber in der zweiten Hälfte die Position mit David Alaba, was dem Bayern-Star durchaus behagte. "Der Juno meinte, dass er manngedeckt worden ist und wollte die Position tauschen. Ich glaube, dass das ganz gut ausgeschaut hat, dass wir uns in der Phase auch Chancen herausgearbeitet haben und auch die Löcher ein bisschen besser gefunden haben", erzählte Alaba, der diesmal im Gegensatz zum Albanien-Match defensiver begonnen hatte.

Der Wiener trauerte einem möglichen Erfolg gegen den WM-Dritten von 2002 nach. "Wir haben uns selbst geschlagen", erklärte Alaba. Das zweite türkische Tor ging auf das Konto von Goalie Ramazan Özcan, der erste Treffer resultierte aus einer Situation, die man tunlichst hatte vermeiden wollen. "Wir wussten, dass sie einen überragenden Freistoßschützen (Anm.: Hakan Calhanoglu) haben, deshalb war es das Ziel, rund um den Strafraum keine Fouls zu begehen", verriet Alaba.

Gefahr der türkischen Freistöße

Dennoch passierte Christian Fuchs in einem Zweikampf mit Calhanoglu dieses Malheur. "Es war ein Schnittball. Ich denke, er war vorher am Ball. Da kann man Foul geben. In England wird es nicht gepfiffen", sagte der bei Premier-League-Spitzenreiter Leicester City unter Vertrag stehende ÖFB-Teamkapitän.

Fuchs wies aber auch darauf hin, dass die Türken ansonsten praktisch keine gefährlichen Situationen kreierten und das Spiel Testcharakter hatte. Den Fehlern konnte der Linksverteidiger auch Positives abgewinnen. "Es ist gut zu sehen, dass noch nicht alles hundertprozentig läuft. Dadurch können wir es auch ausbessern. Wir wissen, dass nicht alles von alleine geht."

(APA)

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