Ein Großteil der 1050 Beschäftigten beim Ölfeldausrüster Voestalpine Tubulars bekommt die Krise in der Ölindustrie zu spüren.
Die Voestalpine Tubulars in Kindberg setzt wegen des schwierigen Marktes in der Ölindustrie rund 800 von 1050 Mitarbeitern im obersteirischen Kindberg auf Kurzarbeit. Die Maßnahme beim Spezialisten zur Herstellung nahtloser Stahlrohre für den Öltransport gilt ab 1. April und soll bis zu acht Monate dauern, bestätigte man beim Konzern einen Bericht der "Kleinen Zeitung". Für bis zu acht Monate werden die Mitarbeiter zur Kurzarbeit im Ausmaß von maximal 40 Prozent der Arbeitszeit angemeldet, so der Voestalpine-Konzern.
Die Lohn-Ersatzquote beträgt rund 90 Prozent, damit könnten die Mitarbeiter leben, hieß es. Der Abbau von Urlaubstagen sei ausgereizt. "Wir wollen die Beschäftigten auf jeden Fall halten", sagte Konzernsprecher Peter Felsbach. Man hoffe, dass sich das Geschäft erhole, aber wann das sei, könne man nicht sagen, "das wäre Kaffeesudlesen". Große Investitionen auf Ölfeldern gebe es derzeit nicht und auch für die Aufrechterhaltung des Betriebs habe es genügend auf Lager gegeben. "Aber diese Lager werden nun langsam leer", so Felsbach.
Keine Investitionen bei Ölfirmen
"Bei entsprechend ansteigender Nachfrage im Segment Ölfeldrohre planen wir selbstverständlich, wieder auf Normalarbeitszeit umzustellen", so Voestalpine-Vorstand Franz Kainersdorfer. Tubulars macht rund 80 Prozent des Umsatzes mit Nahtlosrohren. Unabhängig von der aktuellen Marktsituation setze die Voestalpine auch das von 2015 bis 2017 laufende Investitionsprogramm in Kindberg unverändert fort, hieß es.
Im Geschäftsjahr 2014/15 setzte Voestalpine Tubulars 574 Millionen Euro um und beschäftigte 1200 Mitarbeiter. Voestalpine Tubulars GmbH & Co KG ist ein Joint-Venture (zu je 50 Prozent) des Voestalpine-Konzerns und des amerikanischen Unternehmens NOV Grant Prideco, eines der weltgrößten Produzenten von Drilling-Produkten.
(APA)