Rund um den Hafen der griechischen Hauptstadt halten sich mehr als 5000 Flüchtlinge auf. Zuletzt haben sich in Piräus die Spannungen entladen.
Die griechische Hafenpolizei versucht mit Hilfe von Übersetzern und Hilfsorganisationen, Flüchtlinge zum Abzug aus dem Hafen von Piräus zu bewegen. Derzeit halten sich dort noch rund 5.300 Menschen auf; im Laufe des Freitags sollten 700 vornehmlich afghanische Staatsbürger mit Bussen in verschiedene offizielle Auffanglager gebracht werden.
Am Hafen von Piräus war es Mittwochnacht zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen Afghanen und Syrern gekommen, bei der sich die gegnerischen Gruppen mit Steinen bewarfen und acht Menschen verletzt wurden. Der Hafen dient den Flüchtlingen und Migranten seit Monaten als provisorisches Lager. Sie schlafen dort in den Wartehallen und schlagen Zelte auf.
Insgesamt 52.000 Flüchtlinge in Griechenland
Der Zustrom von Flüchtlingen über die östliche Ägäis nahm indes in den vergangenen 24 Stunden leicht ab. Nach Angaben des griechischen Flüchtlingskrisenstabs setzten von Donnerstag- bis Freitagfrüh 340 Menschen von der türkischen Küste zu den griechischen Inseln über. Am Vortag waren es knapp 400. Insgesamt halten sich derzeit etwas mehr als 52.000 Schutzsuchende in Griechenland auf, gut 6.000 davon auf den griechischen Inseln.
Viele der Flüchtlinge, die im Hafen von Piräus ankommen, wollen nicht in die staatlich organisierten Auffanglager, deren Zustand sie als schlecht beschreiben. Auch befürchten sie, einmal dort angekommen, "vergessen" zu werden. Laut Umfrage eines griechischen Meinungsforschungsinstituts wollen zwei Drittel der in Griechenland festsitzenden Flüchtlinge und Migranten nach Deutschland weiterreisen.
(APA/DPA)