Fast zwei Wochen nach den verheerenden Anschlägen hob erstmals wieder eine Passagiermaschine ab. Ein Normalbetrieb ist aber noch in weiter Ferne.
Fast zwei Wochen nach den Anschlägen von Brüssel mit 32 Todesopfern ist am Sonntag die erste Passagiermaschine vom Flughafen Zaventem gestartet. Als erstes Flugzeug hob eine Maschine von Brussels Airlines in Richtung der portugiesischen Stadt Faro ab, nur zwei weitere sollten am Sonntag folgen. Der Start wurde von einer Schweigeminute und anschließendem Applaus von Flughafenmitarbeitern und von Regierungsvertretern begleitet.
Die vorsichtige Wiederaufnahme des Flugbetriebs fand unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen statt. Schwerbewaffnete Polizisten und Soldaten sicherten die Zufahrtstraßen des Flughafens. Passagiere mussten sich drei Stunden vor Abflug einfinden und zusätzliche Kontrollen außerhalb des Flughafengebäudes passieren. Provisorische Check-In-Schalter, Metalldetektoren und Gepäckscanner waren in große weiße, ebenfalls scharf bewachte Zelte ausgelagert.
Normalbetrieb noch in weiter Ferne
Airportchef Arnaud Feist hatte für Sonntag drei symbolische Starts von Brussels Airlines angekündigt, nachdem es zuvor eine Einigung mit Polizeigewerkschaften über zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen an dem Flughafen gegeben hatte. Bis zur Reparatur der Abfertigungshalle von Brüssel-Zaventem und der Rückkehr zum normalen Betrieb kann es allerdings noch Monate dauern. Die Halle war bei den Anschlägen am 22. März schwer beschädigt worden. In der provisorischen Halle können derzeit nur 800 Passagiere pro Stunde abgefertigt werden.
Mit 260 Unternehmen unter seinem Dach und 20.000 Mitarbeitern zählt der Flughafen zu Belgiens größten Arbeitgebern. Der Flughafenbetreiber beziffert seine Verluste durch die Schließung auf fünf Millionen Euro pro Tag.
Am 22. März hatten sich zwei Attentäter in der Abfertigungshalle des Flughafens in die Luft gesprengt. Später sprengte sich ein dritter Attentäter in einer U-Bahn in Brüssel in die Luft. Sie rissen bei ihren Anschlägen, zu denen sich die Jihadistenorganisation "Islamischer Staat" (IS) bekannte, insgesamt 32 Menschen mit in den Tod.
(APA/AFP/Red.)