Rudolf Hundstorfer (SPÖ) warnte bei der Präsentation seines Personenkomitees vor einer Stimme für Ex-Grünen-Chef Alexander Van der Bellen. Andreas Khol (ÖVP) rechnet in Niederösterreich mit 35 Prozent.
Wien/St. Pölten. Das Personenkomitee für SPÖ-Präsidentschaftskandidaten Rudolf Hundstorfer hat sich am Montag in der Wiener Urania präsentiert. Hauptproponenten sind der ehemalige Bundeskanzler Franz Vranitzky und die frühere Staatssekretärin Brigitte Ederer.
Daneben gibt es eine Reihe Prominenter, die sich für Hundstorfer engagieren, unter anderem Moderator Alfons Haider, Almdudler-Chef Thomas Klein, Nationalratspräsidentin Doris Bures, das Banker/Politiker-Ehepaar Gertrude Tumpel-Gugerell und Herbert Tumpel, Theatermann Adi Hirschal sowie die Schauspielerin Christiane Hörbiger, die am Montag mit ihren beiden Hunden zur Pressekonferenz gekommen war. Damit gibt es am Wahlabend auch ein Duell der Hörbiger-Schwestern. Denn Maresa Hörbiger unterstützt den ehemaligen Grünen-Chef Alexander Van der Bellen. Nur Elisabeth Orth hat sich noch nicht deklariert.
Vranitzky erklärte, dass er sich Hundstorfer nicht nur deshalb als Bundespräsidenten wünscht, weil man die gleiche Weltanschauung habe. Vielmehr wäre der frühere Sozialminister und ÖGB-Präsident auch eine Antithese zu jenen „unappetitlichen rechtspopulistischen Tendenzen“, die sich in Europa breitmachten. Ederer würdigte Hundstorfer für seine „Weitsicht und seinen Gestaltungswillen“.
Khol gibt nichts auf Umfragen
Hundstorfer gab sich einmal mehr als verbindende Kraft und riet davon ab, im ersten Wahlgang Van der Bellen zu unterstützen. Dieser möge zwar sympathisch wirken – eine Stimme für ihn wäre aber eine verlorene Stimme für die Stichwahl.
Von Erwin Pröll, der im Jänner als Kandidat abgesagt hatte, gab es inzwischen eine Wahlempfehlung für Parteifreund Andreas Khol. In diesen unsicheren Zeiten des IS-Terrors und der Flüchtlingsproblematik sei der erfahrene Politiker Khol das am besten geeignete Staatsoberhaupt, sagte Niederösterreichs Landeshauptmann bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in St. Pölten. Khol selbst rechnet in Niederösterreich mit 35 Prozent. Von den Umfragen zeigte er sich unbeeindruckt. Er glaube, dass er Bundespräsident werde. (APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.04.2016)