Wirbel um Museum in Floridsdorf

Kritik an SP: „Parteisoldat“ soll Museumsleiter werden.

Wien. Seinen Abschied als Museumschef hat sich Robert Ulbricht wohl anders vorgestellt. In einem offenen Brief hat der geschäftsführende Leiter des Bezirksmuseums Floridsdorf jetzt scharf kritisiert, „dass die Bezirksvertretung Floridsdorf nun einen SPÖ-Bezirksrat als neuen Leiter durchgedrückt hat“. Dabei sei gemobbt worden, Unwahrheiten seien verbreitet und Tatsachen verdreht worden. Mit ihm und den Mitarbeitern sei nicht gesprochen worden.

Ulbricht ist seit 2012 interimistisch – und ehrenamtlich – Museumsleiter. Im Gespräch mit der „Presse“ bezeichnet er sich selbst als „politisch farblos“ und sagt: „Der SPÖ-geführte Bezirk will da einen Parteisoldaten hineindrücken.“ Das vorhandene Team werde fast vollständig ausscheiden, womit viel Know-how verloren ginge. „Als erste Reaktion sind bereits Leihgaben zurückgeholt worden.“

Mittlerweile hat sich die Opposition des Themas angenommen. In gemeinsamen Briefen haben ÖVP und FPÖ an die zuständigen Entscheidungsträger (etwa Kulturstadtrat Mailath-Pokorny) appelliert, die Bestellung zu überdenken, da sie widerrechtlich sei und dem Willen der Floridsdorfer widerspreche. (g.b.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.04.2016)

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