Zahl der Flüchtlings-Ankünfte stark gesunken

Flüchtlinge - 80 Prozent weniger Ankünfte seit EU-Türkei-Deal
Flüchtlinge - 80 Prozent weniger Ankünfte seit EU-Türkei-Deal(c) REUTERS (MURAD SEZER)
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Seit dem Inkrafttreten des Abkommens zwischen der EU und der Türkei sind 80 Prozent weniger Flüchtlinge nach Griechenland gelangt.

Seit Inkrafttreten des EU-Türkei-Abkommens vor drei Wochen sind einem Zeitungsbericht zufolge 80 Prozent weniger Flüchtlinge aus der Türkei nach Griechenland gelangt. Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" auf Grundlage von Zahlen der EU-Grenzschutzbehörde Frontex.

Von Anfang des Jahres bis zum EU-Gipfel am 18. März, bei dem der Pakt zur Rücknahme und Umsiedlung von Flüchtlingen aus der Türkei vereinbart wurde, kamen im Durchschnitt täglich 1676 Flüchtlinge nach Griechenland. Seitdem das Abkommen gilt, also seit dem 20. März, seien es dann nur noch 337 Menschen am Tag gewesen.

EU-Kommission registriert Entwicklung mit Genugtuung

In der EU-Kommission wird die Entwicklung der "F.A.S." zufolge mit Genugtuung registriert. Mit der offiziellen Verkündung warte Brüssel aber noch ab, um zu sehen, ob sich der Rückgang über einen längeren Zeitraum bestätige.

Griechenland hatte im Rahmen des Flüchtlingspaktes mit Ankara am vergangenen Montag die ersten Flüchtlinge in die Türkei abgeschoben. Am selben Tag waren die ersten Syrer aus türkischen Flüchtlingslagern in Deutschland und einigen an deren EU-Ländern aufgenommen worden, wie es der Pakt vorsieht.

Am Samstag waren zum ersten Mal seit Inkrafttreten des Abkommens wieder Flüchtlinge in der Ägäis ertrunken. Ein Boot kenterte in rauer See vor der Insel Samos, wie die griechische Küstenwache mitteilte. Vier Frauen und ein Kind kamen ums Leben.

Zuletzt waren am 14. März acht Flüchtlinge in der Ägäis ertrunken. Insgesamt kamen der Internationalen Organisation für Migration (IOM) zufolge seit Anfang des Jahres 418 Menschen in der Ägäis ums Leben, mehr als 140.000 Flüchtlinge schafften es auf die griechischen Inseln.

>> "F.A.S."-Bericht

(APA/AFP)

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