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International

Wen "Forbes" aus dem Klub der Milliardäre geworfen hat

Vom Tech-Milliardär bis zur Designerin: Diese Reichen stehen heuer nicht mehr auf der Liste des "Forbes"-Magazins.
20.04.2016 um 06:48
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Im Jahr 2015 zählte das "Forbes"-Magazin 1810 Milliardäre - nach 1826 im Jahr davor. Es gab 198 Newcomer in der Liste, aber auch einige, die ihre Mitgliedschaft im exklusiven Klub  nicht verlängern konnten.

"Die Presse" stellt Ex-Milliardäre vor und erklärt, wie es dazu gekommen ist.

Bloomberg
Jon Oringer

Im Jahr 2013 kürte "Forbes" Jon Oringer zum ersten New Yorker Tech-Milliardär. Mit einem Startkapital von gerade einmal 10.000 Dollar gründete er im Jahr 2002 die Fotoagentur Shutterstock. Er selbst hat 30.000 Bilder fotografiert, um sie dann günstig im Netz zu verkaufen. Heute gibt es auf Shutterstock mehr als 30 Millionen Bilder und Oringer muss schon längst keine Fotos mehr schießen.

Allerdings gibt es heute auch günstige Konkurrenz. Vor allem AdobeStock machte Shutterstock im Vorjahr zu schaffen: Die Aktie ist 2015 um mehr als die Hälfte eingebrochen. Mit der Milliardärsliste war's das also fürs Erste.

REUTERS
Boersengang Rocket Internet
Die Samwer-Brüder

Die Brüder Marc, Oliver und Alexander Samwer, die aus einer wohlhabenden deutschen Familie stammen, sind Fixsterne in der deutschen IT-Szene. Sie gründeten das Internet-Auktionshaus Alando und den Klingeltonanbieter Jamba. Oliver Samwer war außerdem Geschäftsführer von eBay Europa.

Seit 2006 betreiben die Brüder die Startup-Schmiede "Rocket Internet", aus der unter anderem das Versandhaus Zalando stammt, das innerhalb weniger Jahre zum großen Player wurde. Allerdings mehren sich seit einiger Zeit die Zweifel am Geschäftsmodell. Denn bisher verbrennen die Berliner vor allem ihr Kapital. Der Aktienkurs ist seit dem Börsengang im Jahr 2014 stark gefallen, daher hat "Forbes" die Brüder wieder von der Milliardärsliste gestrichen. 

APA/dpa
Brunello Cucinelli

Der italienische "Kaschmirkönig" hat sich von ganz unten hochgearbeitet. Aufgewachsen in ärmlichen Verhältnissen, hatte Cucinelli schon bald Erfolg mit dem Verkauf von bunten Strickwaren. 2012 ging er mit der nach ihm benannten Firma an die Börse, einen großen Teil seines Erlöses steckte er in seine Stiftung, die "die Schönheit" fördern will.

Dass er heuer (aufgrund des weltweiten Falls der Luxusindustrie) aus der "Forbes"-Milliardärsliste geflogen ist, dürfte Cucinelli nichts ausmachen. In einem "Presse"-Interview sagte er einmal: "Ich war auch zufrieden, als ich Bauer war und mit meinem Vater die Feldarbeit erledigt habe. Jetzt bin ich reich, aber mein Leben hat sich nicht sehr geändert."

REUTERS
Fashion designer Tory Burch arrives at the Vanity Fair Oscar Party in Beverly Hills
Tory Burch

Der Einbruch des Luxusmarktes in Russland und China machte Tory Burch zur Ex-Milliardärin. Die New Yorker Designerin hat ihre Kleidung im sogenannten "Preppy-Bohemian"-Stil so reich gemacht, dass sie schon längst nicht mehr arbeiten müsste. Aus der Hand geben will Burch die Unternehmensführung dennoch nicht: "Ich will arbeiten, bis ich 80 bin. Es hält mich gesund", sagte sie einmal in einem Interview.

Nicht unwesentlich an ihrem Erfolg beteiligt ist übrigens eine andere Selfmade-Milliardärin: Moderatorin Oprah Winfrey stellte Burchs Mode 2005 in ihrer TV-Show vor - und nannte sie: "the next big thing in fashion". Danach explodierten die Bestellzahlen.

REUTERS
File photo of Michael Pearson, chairman of the board and chief executive officer of Valeant Pharmaceuticals International Inc, posing following their annual general meeting in Laval
Michael Pearson

Für den Kanadier Michael Pearson war 2015 kein gutes Jahr. Als langjähriger Geschäftsführer der Pharmafirma Valeant war er mit dem Verdacht konfrontiert,  Bilanzen manipuliert zu haben. Auch andere Geschäftspraktiken Pearsons gerieten ins Kreuzfeuer der Kritik. Die Aktie rasselte in den Keller, Pearson wurde daraufhin von der "Forbes"-Milliardärsliste gestrichen.

Aber das ist noch nicht alles: Im März 2016 verkündete die Firma schließlich einen Neuanfang - ohne Pearson. Danach ging's auch der Aktie wieder besser.

REUTERS
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Ingvar Kamprad

Aus völlig anderen Gründen findet man Ikea-Gründer Kamprad nicht mehr auf der "Forbes"-Liste. Der 90-Jährige hat das Zepter seinen drei Söhnen übergeben, die in der Schweiz leben und jetzt anstatt Kamprad im Ranking stehen.

Das Familienvermögen wird auf bis zu 40 Milliarden Euro geschätzt. Dennoch lebt Kamprad, der Ikea bereits im Alter von 17 Jahren gründete, sehr sparsam: "Wenn ich mich so angucke, habe ich nichts an, was ich nicht auf einem Flohmarkt gekauft habe", sagt er einmal in einem TV-Interview.

APA/AFP/FABRICE COFFRINI
Jim Koch

Ein Familienrezept verhalf ihm zu Ruhm, Ehre und Geld: Jim Koch, Gründer der "Boston Beer Co", gilt als Vater der Craft-Beer-Bewegung in den USA. Der Aktienkurs von Kochs Brauerei, die vor allem für die Marke "Sam Adams" bekannt ist, schoss so lange nach oben, bis es Koch in das "Forbes"-Milliardärsranking schaffte. 2015 ging es dann allerdings bergab: 40 Prozent des Werts gingen im Laufe des Jahres verloren.

Übrigens: Nicht nur sein Bier, auch sein Anti-Kater-Rezept verhalf Koch zu Berühmtheit. Der Ex-Milliardär nimmt vor jedem Glas einen Löffel Trockenhefe zu sich. Alkohol werde so viel besser abgebaut, erklärte er.

(c) imago/ZUMA Press
Kiran Mazumdar-Shaw

Ihr Biotechnologieunternehmen "Biocon" machte Kiran Mazumdar-Shaw zu Indiens einziger Selfmade-Milliardärin. 2015 lief es dann aber nicht ganz so rund, die Aktie verlor an Wert und die Geschäftsfrau in Folge ihren Platz im Milliardärsranking. 

Eine Erfolgsstory ist Mazumdar-Shaws Leben so oder so: Die indische "Biotech-Queen" gründete ihre Firma 1978 in einem Schuppen. Dabei war ihr Traum eigentlich eine Karriere als Braumeisterin. Als Mazumdar-Shaw in der Männerdomäne nicht Fuß fassen konnte, versuchte sie es in der Biotech-Branche. Auch hier gestalteten sich die Anfänge schwierig, sogar die Mitarbeitersuche sei fast unmöglich gewesen, erzählt sie: "Niemand wollte für eine Frau arbeiten". Doch das änderte sich schnell und ihre Firma wuchs zum größten Biotech-Unternehmen Indiens heran. 2004 machte sie der Börsengang zur reichsten Frau Indiens.

EPA
Alex Beard

Auch den Manager Alex Beard hat ein Börsengang in die "Forbes"-Liste katapultiert - und zwar 2011 jener von Glencore. Der Brite ist für den Ölhandel des weltgrößten Rohstoffhändlers verantwortlich und besitzt 2,2 Prozent der Anteile.

Da es mit dem Glencore-Aktienkurs im Vorjahr steil bergab ging, wirkte sich das auch auf das Vermögen Beards aus, der es 2015 nicht mehr in die Liste der Milliardäre schaffte.

Mehr zum Thema:
>>> "Forbes"-Ranking: Die Reichsten der Reichen

Reuters

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