Pühringer: "Mitterlehner steht nicht zur Diskussion"

Mitterlehner und Pühringer
Mitterlehner und Pühringer APA/HARALD DOSTAL
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Oberösterreichs Landeschef verteidigt den Vizekanzler und lobt den künftigen Innenminister Sobotka. Hofburg-Kandidat Khol hat "sich bei Pröll für dieses Fest bedankt".

ÖVP-Präsidentschaftskandidat Andreas Khol und der oberösterreichische Parteiobmann Josef Pühringer wollten bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am Dienstag in Linz keine Kritik an der schwarzen Personalrochade äußern. Auch gab es kein schlechtes Wort in Richtung Bundesparteiobmann Reinhold Mitterlehner oder den niederösterreichischen Parteichef Erwin Pröll.

Khol stellte fest, er sei am 13. Jänner des heurigen Jahres aus allen parteipolitischen Funktionen ausgeschieden und habe seither an dortigen Entscheidungen nicht teilgenommen, sei aber immer korrekt informiert worden. Er müsse Pröll auch nichts "verzeihen". Am Wochenende habe ihm niemand Publizität weggenommen, weil er sich eine Auszeit genommen habe - aus privaten Gründen im Ausland gewesen sei. Seit dem Bekanntwerden der Rochade erfahre er eine Publizität, die er vorher nicht hatte. Manche würden hinter den Geschehnissen eine "Strategie" vermuten, die es aber nicht gebe.

Khol verwies auf eine "fulminante Wahlparty" Montagabend in Niederösterreich und sagte "Ich habe mich bei Pröll für dieses Fest bedankt." Auf Nachfragen über seine Stimmung bekräftigte er: "Mir geht's gut".

"Wir stellen damit aber keinen Machtanspruch"

Pühringer hielt zur Kritik seiner steirischen Parteikollegen an der Rochade und der Definition der ÖVP als "eine niederösterreichische Landespartei mit oberösterreichischen Gastarbeitern und einer kleinen angeschlossenen bundespolitischen Abteilung" - der Wortlaut stammt von Landesrat Christopher Drexler - fest: "Bundesparteiobmann Reinhold Mitterlehner steht nicht zur Diskussion".

Zu "zu vielen oberösterreichischen Gastarbeitern" im Bund meinte er: "Es kann gar nicht genug in Wien geben, wir stellen damit aber keinen Machtanspruch." Es sei auch personell schon anders gewesen. Er gehe davon aus, dass die ÖVP mit Mitterlehner in die Nationalratswahl 2018 gehen werde. "Aber bis dahin müssen wir noch ordentlich arbeiten".

Sobotka "trägt sein Herz auf der Zunge"

Zu Sobotka erklärte Pühringer, diesen kenne er seit 18 Jahren als Finanzreferent. Er werde auch ein guter Innenminister sein. "Er trägt sein Herz auf der Zunge, manchmal auch auf der Zungenspitze." Er sei außerdem ein Musiker. Damit besitze er "Taktgefühl, ein Verständnis für Harmonie, weiß aber auch ein Furioso zu setzen".

(APA)

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