In den "Panama Papers" findet sich auch ein RBI-Deal mit der Managerin Olga Mirimskaya. Die involvierte Kanzlei Mossack Fonseca sagt, sie habe bei Nachforschungen "negative Resultate erhalten".
Rund um die Enthüllungen über Briefkastenfirmen in Panama sind nun weitere Bezüge zu Österreich veröffentlicht worden: In den sogenannten "Panama Papers" finden sich Informationen über die Geschäftsbeziehungen der Raiffeisenbank International (RBI) mit der russischen Geschäftsfrau Olga Mirimskaya. Die Bank soll der Managerin der Lebensmittelfirma Russky Products mehrere Kredite gewährt haben.
Die RBI gewährte der Firma Medienberichten von „Falter“, „ORF“ und „Kurier“ im Jahr 2008 zwei Kredite - einen über 20 Millionen Dollar und einen über 15 Millionen. 2012 sollen beide Linien verlängert worden sein. Für die Kredite bürgte eine gewisse Teton Trading auf den Britischen Jungferninseln. Mirimskaya ist nicht nur Vorstandschefin der Russky Produkt, sondern auch Direktorin der Teton Trading. Mirimskaya ließ sich ihren Kredit also von ihrer eigenen Offshore-Gesellschaft absichern. Sogenannte Back-to-back-Geschäfte sie sind zwar legal, gelten laut Finanzmarktaufsicht (FMA) aber als Hochrisikogeschäfte, weil sie die Gefahr von Geldwäsche bergen.
Mossack Fonseca: „Negative Resultate erhalten“
Das Kreditgeschäft der RBI war auch der involvierten Briefkasten-Kanzlei Mossack Fonseca nicht ganz geheuer. "Wir haben Nachforschungen zur Direktorin (Olga Mirimskaya) angestellt und einige negative Resultate erhalten", lässt die Kanzlei laut den Berichten Raiffeisen per E-Mail wissen.
"Aus rechtlichen Gründen - dem laut Bankwesengesetz einzuhaltenden Bankgeheimnis - ist es uns nicht möglich, auf konkrete Geschäftsfälle einzugehen, obwohl wir anhand von Einzelfällen sehr gut erläutern könnten, aus welchen Gründen eine Offshore-Konstruktion plausibel sein kann", heißt es in einem der APA übermittelten schriftlichen Statement der RBI.
(APA)