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Boni-Streit: VW-Vorstände wollen auf ein Drittel verzichten

Volkswagen
APA/dpa/Ole Spata
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Die Manager sollen niedrigere Prämien erhalten. Das dürfte allerdings Großaktionär Niedersachsen nicht weit genug gehen.

Wolfsburg. Der Vorstand des vom Abgas-Skandal bei Dieselfahrzeugen schwer gebeutelten deutschen Autobauers Volkswagen ist nach zähem Ringen offenbar doch zu einer erheblichen Kürzung der Bonuszahlungen für die Manager um mindestens ein Drittel bereit. „30 Prozent sind es auf jeden Fall“, sagte dazu eine mit den Verhandlungen vertraute Person am Mittwoch.

Darüber hinaus seien weitere Punkte in Diskussion, um die Bezüge zusätzlich zu verringern. Denkbar sei demnach auch, dass die Vorstände in das Unternehmen investieren und damit ein Bekenntnis zu VW abgeben. In diesem Zusammenhang käme zum Beispiel infrage, dass Vorstandsmitglieder VW-Aktien kaufen. Volkswagen äußerte sich nicht.

Der Wolfsburger Konzern hatte zuvor wegen der Abgaskrise erstmals offiziell bestätigt, dass sich Vorstand und Aufsichtsrat im Grundsatz auf deutliche Boni-Kürzungen verständigt hätten.

Kürzungen gelten auch für Aufstichtsratschef

Die Kürzungen sollen rückwirkend auch für den Aufsichtsratschef, Hans Dieter Pötsch, gelten, der zuvor Finanzvorstand von Volkswagen war. Zur Höhe der geplanten Einschnitte machte VW vorerst keine Angaben.

Eine Kürzung um mindestens ein Drittel dürfte allerdings Großaktionär Niedersachsen noch nicht weit genug gehen. Das deutsche Bundesland, das mit 20 Prozent an Volkswagen beteiligt ist, fordert Insidern zufolge einen kompletten Verzicht auf die Bonuszahlungen. Die Neuregelungen sollen in den nächsten Tagen festgezurrt und in der Aufsichtsratssitzung am Freitag nächster Woche verabschiedet werden. (Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.04.2016)