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Italiens Präsident: Schengen-Abkehr ist "Selbstverstümmelung"

Mattarella
APA/AFP/ZACHARIAS ABUBEKER
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Sergio Mattarella wettert gegen die von Österreich geplanten Kontrollen: "Mauern werden uns nicht schützen", meint der Staatspräsident.

Die geplante Grenzkontrollen am Brenner schlagen in Italien immer höhere Wogen. Nun äußerte sich auch der sonst eher zurückhaltende  italienische Präsident Sergio Mattarella dazu und sprach sich klar gegen mögliche Grenzkontrollen am Brenner ausgesprochen. "Mauern werden uns nicht schützen. Barrieren, die Europa trennen, sind eine Last, die unseren Weg erschweren", sagte Mattarella am Mittwochabend bei einem Treffen mit seinem deutschen Amtskollegen Joachim Gauck im Rahmen eines italienisch-deutschen Gipfeltreffens in Turin.

"Eine Abkehr vom Schengen-Abkommen wäre für uns alle Selbstverstümmelung. Wir müssen Lösungen für die Tausenden von Menschen finden, die vor Krieg, Gewalt und Verwüstungen flüchten und an den Toren Europas anklopfen", kommentierte Mattarella.

Gauck: Europa muss aus deutschen Fehlern lernen

Dieser Ansicht ist auch der deutsche Präsident. "Der Umgang mit den Hunderttausenden Flüchtlingen bleibt auf absehbare Zeit die größte Belastungsprobe der EU und damit auch eine Herausforderung in der Zusammenarbeit unserer beider Länder. Auf einen nachhaltigen Mechanismus zur Verteilung von Flüchtlingen hinzuwirken, ist ein gemeinsames Anliegen", sagte Gauck.

Europa müsse aus den Fehlern lernen, die in Deutschland und anderen europäischen Ländern bei der Integration der Gastarbeiter in früheren Zeiten gemacht wurden. "Denn Migration bringt auch Spannungen mit sich. Wir müssen uns diesen Konflikten stellen und alles daran setzen, Zuwanderer möglichst früh in den Arbeitsmarkt einzubinden. Das ist die beste Voraussetzung für ihre gesellschaftliche Integration", meinte Gauck. Die europäische Solidarität bleibe der Schlüssel zur Bewältigung der großen Herausforderungen unserer Tage.

(APA)