Fall Kampusch: Streit um neues Buch geht vor Gericht

Natascha Kampusch soll einem neuen Buch, das aus Videos des Entführers zitiert, nicht in vollem Umfang zugestimmt haben.

Der Streit um das Buch "Der Entführungsfall Natascha Kampusch – Die ganze beschämende Wahrheit" geht in die nächste Runde. Am 11. Mai werden Autor Peter Reichard und Natascha Kampusch einander vor dem Landgericht Köln treffen, wenn darüber prozessiert wird, ob der Münchner Riva Verlag das Buch vom Markt nehmen muss, berichtet der "Kurier".

Der Ex-Kripo-Beamte Reichard hatte seinem Buch einen Epilog vorangestellt, in dem die von Entführer Wolfgang Priklopil gedrehten Videos während der achtjährigen Gefangenschaft von Kampusch in seinem Haus zitiert werden. Während Natascha Kampusch zum Buch die Zustimmung gegeben hatte, will sie den Epilog nie zu Gesicht bekommen, geschweige denn genehmigt haben. Ihrem Antrag auf einstweilige Verfügung ohne mündliche Verhandlung, das Buch sofort vom Markt zu nehmen, hat das Landgericht Köln abgelehnt; es will die Gegner persönlich hören.

Der Wiener Anwalt von Kampusch, Gerald Ganzger, sieht die Privatsphäre seiner Mandantin verletzt. Autor Reichard glaubt belegen zu können, dass Kampusch mit der Veröffentlichung ihrer Demütigungen bei Priklopil einverstanden gewesen sei.

>> Bericht des "Kurier"

(APA)

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