Albertina: Grafiken zurück in Akademie

Kupferstichkabinett von Wassereinbruch betroffen.

Wien(ls). Vom Wassereinbruch im Tiefenspeicher der Albertina vor wenigen Wochen ist auch die zweitgrößte grafische Sammlung Österreichs betroffen: das Kupferstichkabinett, das der Akademie der bildenden Künste Wien gehört.

Nach einer ersten Prüfung konnten keine Schäden an den etwa 160.000 Werken festgestellt werden. Die Arbeiten, die laut Rektor Stephan Schmidt-Wulffen von „unschätzbar hohem Wert“ sind, werden aber in einer „Sofortmaßnahme“ teils zurück in die Akademie gebracht. Das Wissenschaftsministerium stellt der Kunstuniversität 35.000 Euro für die Adaptierung eines Bibliotheksraums in der Akademie zur Verfügung. Das Geld kommt aus der „Ministerreserve“, die mit dem neuen Universitätsgesetz geschaffen wurde. 40.000 Handzeichnungen und 20.000 Fotografien kommen dorthin. Der Wassereinbruch beschleunigt die Rückholung aber nur, die „seit Jahren geplant“ war, so Schmidt-Wulffen. Für etwa 100.000 weitere Werke der Sammlung wird ein eigener Tiefenspeicher unterhalb des Akademiehofes angelegt werden. Die Verhandlungen darüber stehen aber noch ganz am Anfang, so Wissenschaftsminister Johannes Hahn (VP). Bei diesen Werken ist noch offen, wo sie zwischengelagert werden.

Das Kabinett war seit 2005 in der Albertina gelagert worden. Dort wird derweil die Auslagerung der eigenen Kunstwerke ins externe Depot vorbereitet. Diese soll Ende Juli beginnen und weniger als einen Monat dauern.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.07.2009)


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