ÖVP-Jobkarussell mit McDonald

Bei Abschied aus der ÖVP-Zentrale winkt Haubner-Nachfolge im Wirtschaftsbund.

Nach dem Desaster bei der Präsidentschaftswahl und dem bereits am vergangenen Donnerstag vollzogenen Ämtertausch von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner zu Wolfgang Sobotka nehmen die Pläne in der ÖVP für ein weiteres Sesselrücken Konturen an. Der bisherige Generalsekretär Peter McDonald rechnet zwar selbst damit, auch 2017 noch im Amt zu sein. Da es jedoch parteiintern – wie berichtet – Unzufriedenheit über seine Arbeit gibt, wird als Szenario für seinen Abschied nun die mögliche Fortsetzung der Karriere im ÖVP-Wirtschaftsbund genannt. McDonald könnte dort die Funktion von Wirtschaftsbund-Generalsekretär Peter Haubner übernehmen.
Das ist eine mögliche mittelfristige Konsequenz im Gefolge der Bundespräsidentenwahl. Noch hängt diese Rochade allerdings an der Entscheidung Haubners. In diesem Zusammenhang ist außerdem im Gespräch, dass McDonald für die ÖVP in den Nationalrat einzieht, möglicherweise über die Bundesliste. Dabei könnte er de facto für Haubner in den ÖVP-Parlamentsklub nachrücken. Der Unsicherheitsfaktor ist, dass Haubner selbst bis zur nächsten Nationalratswahl 2018 für den Wirtschaftsbund im Hohen Haus bleiben möchte.
McDonald war vor dem Wechsel ins ÖVP-Generalsekretariat Chef des Hauptverbandes der Sozialversicherungen und davor Obmann der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft. Die Rochade im Wirtschaftsbund wäre Teil einer größeren Neuaufstellung des scheidenden Obmanns und Wirtschaftskammer-Präsidenten Christoph Leitl.
In Oberösterreich hat Leitl zuletzt formell die Führung im Wirtschaftsbund an Ex-Landesrätin Doris Hummer abgegeben. Sie wurde Mitte April mit 98,4 Prozent zur neuen Wirtschaftsbund-Obfrau gewählt. Sie könnte in Oberösterreich auch Nachfolgerin von Wirtschaftskammer-Präsident Rudolf Trauner werden.

E-Mails an: karl.ettinger@diepresse.com

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