Der Kanzler habe das Debakel bei der Bundespräsidentschaftswahl mit zu verantworten, erklärt der Stadtparteivorsitzende Buchacher.
Innsbrucks SPÖ-Stadtparteivorsitzender Helmut Buchacher hat am Dienstag den Rücktritt von Bundeskanzler und Bundesparteichef Werner Faymann mit dem nächsten Parteitag gefordert. Die Ankündigung, im Herbst nicht mehr für eine Wiederwahl als Parteivorsitzender zur Verfügung zu stehen, wäre die minimalste Konsequenz nach der Schlappe bei der Bundespräsidentenwahl gewesen, erklärte Buchacher.
"Da wird medienwirksam eine SPÖ-Präsidiumssitzung in Wien einberufen und damit die Hoffnung geweckt, dass Faymann und Co den Ernst der Lage endlich erkennen und Konsequenzen aus der verheerenden Wahlniederlage ziehen", so Buchacher. Stattdessen würde der SPÖ-Chef irgendetwas von gemeinsamer Verantwortung "faseln" und dass mit einer Personaldiskussion niemanden gedient sei.
"Ängste der Menschen werden nicht ernst genommen"
"Klar ist seit Sonntag, dass die Menschen dieser Regierung einen Denkzettel erteilt haben, weil deren Ängste und Sorgen nicht ernst genommen werden und der SPÖ-Kandidat Rudolf Hundstorfer dafür geopfert wurde", sagte Buchacher. Dieses Debakel habe der SPÖ-Vorsitzende und Bundeskanzler mit zu verantworten, fügte er hinzu.
Tirols Landesparteichef Ingo Mayr wollte sich der Rückzugs-Forderung Buchachers hingegen nicht anschließen. Er stehe hinter dem "gemeinsamen Wording", das bei der Präsidiumssitzung am Montag gefunden worden sei, so Mayr. Man habe beschlossen, inhaltlich "Vollgas" zu geben. Die dabei angesprochenen Punkte unterstütze er. Er gehe jedenfalls davon aus, dass Faymann im Herbst wieder als Vorsitzender kandidieren werde, meinte der Tiroler SPÖ-Chef.
(APA)