Voves: "Über Leben oder Tod der SPÖ entscheidet Häupl"

Aufnahme von 2010: Voves, Faymann und Häupl
Aufnahme von 2010: Voves, Faymann und HäuplAPA/ROLAND SCHLAGER
  • Drucken

Der frühere steirische Landeschef wirft Wiens Bürgermeister vor, "auf Tod programmiert zu sein". Die SPÖ befinde sich zwischen "Sein oder Nichtsein".

Die kritischen Stimmen mehren sich: Nachdem bereits die Ex-Siemens-Managerin und frühere SPÖ-Spitzenpolitikerin Brigitte Ederer sowie Innsbrucks SPÖ-Stadtparteivorsitzender Helmut Buchacher den Rücktritt von Bundeskanzler und Bundesparteichef Werner Faymann mit dem nächsten Parteitag gefordert haben, wird der nächste Rote angegriffen. Diesmal ist es der ehemalige steirische Landeshauptmann Franz Voves, der sich - erstmals seit seinem Rückzug aus der Politik vor einem Jahr - eindringlich zur Situation der Kanzlerpartei zu Wort meldet und dabei insbesondere Wiens Bürgermeister Michael Häupl attackiert.

Häupl hatte am Dienstag gemeint, er „gehe nicht davon aus, dass die Koalition bis 2018 hält“. Und er tippte darauf, dass schon nächstes Jahr gewählt wird. Voves stellt nun die Frage nach dem „Sein oder Nichtsein“: Die Krise der Sozialdemokraten sei existenziell, am entscheidenden Hebel sitze aber nicht Bundeskanzler Faymann, sondern Häupl, befindet Voves am Mittwoch gegenüber der „Kleinen Zeitung“. Konkret: „Über Leben oder Tod der SPÖ entscheidet Michael Häupl mit seinen Freunden, und man scheint weiter auf Tod programmiert zu sein.“

Schon zu seiner aktiven Zeit habe er versucht, die Partei zu einer Öffnung und Modernisierung zu drängen, doch die Bundesspitze habe nicht reagiert, kritisiert Voves. „Ich wollte mich aber mit diesem Todeskurs nicht mehr identifizieren.“ Das sei auch der Grund gewesen, warum er nach zwölf Jahren alle seine Parteifunktionen im Bund zurückgelegt habe. Nun sollten die „letzten Mutigen“ alles daran setzen, die SPÖ zu retten. 

Weiters fordert Voves einen neuen „Gründergeist“ statt „falsch verstandene Parteidisziplin“ ein. Denn: „Die SPÖ hat nur mehr eine Chance, wenn sie sich – noch vor dem Sommer – personell, strukturell und programmatisch erneuert.“

>>> Voves in der "Kleinen Zeitung"

(hell)


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.