"Identitäre": Protest-Aktion am Dach des Burgtheaters

Christiane von Poelnitz während der Fotoprobe von 'Die Schutzbefohlenen'APA/HANS KLAUS TECHT
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Die "Identitäre Bewegung" hat wieder gegen eine Aufführung der "Schutzbefohlenen" protestiert. Die Vorstellung verlief allerdings ungestört.

Die rechtsextreme "Identitäre Bewegung" hat am Mittwoch wieder gegen eine Aufführung der "Schutzbefohlenen" protestiert. Diesmal enthüllten sie am Dach des Burgtheaters ein Transparent mit der Aufschrift "Heuchler" und warfen Flugblätter ab. Laut Burgtheater-Sprecherin handelte es sich um fünf Personen. Ins Theater gelangten sie nicht. Die Vorstellung selbst verlief ungestört.

Den Ehrenschutz über die Aufführung hatte laut Burgtheater Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) übernommen. Von den "Identitären" wurde sie auf deren Homepage dafür angegriffen, weil "illegale Einwanderer von Politikern wie Doris Bures hofiert werden". Als Aufhänger für die Aktion benutzten die Rechtsextremen, die seit langem gegen einen "Bevölkerungsaustausch" kämpfen, die zuletzt bekannt gewordene brutale Vergewaltigung einer jungen Frau durch drei Asylwerber am Wiener Praterstern.

Zwei Personen angezeigt

Die Polizei war laut Burg-Sprecherin rasch zur Stelle. Zwei Personen seien angezeigt worden, hieß es in der Polizei-Pressestelle - wegen Ordnungsstörung, einem Verwaltungsdelikt.

Vor rund zwei Wochen hatten "Identitäre" das Audimax der Uni Wien gestürmt, als dort das Stück von Elfriede Jelinek aufgeführt wurde. Auch dort wurde per Transparent über "Heuchler" geschimpft, es kam zu tumultartigen Szenen, als Besucher versuchten, die Eindringlinge von der Bühne zu drängen. Die Polizei stellte ihre Ermittlungen wegen Störung einer Versammlung in der Folge ein, ermittelte aber noch wegen Körperverletzung gegen Unbekannt.

(APA)


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