VW beim Passat-Rückruf "noch nicht so weit"

VW Passat, Rückruf
VW Passat, Rückruf(c) Clemens Fabry
  • Drucken

Nun wird wegen "unerwarteter Verzögerungen" beim Passat-Rückruf der VW-Golf vorgezogen. VW muss allein in Deutschland rund 2,5 Millionen Dieselfahrzeuge umrüsten.

Der Rückruf beim VW Passat ist derzeit weit hinter dem Zeitplan. Deshalb hat sich VW-Chef Matthias Müller am Donnerstag bei der Bilanzvorlage in Wolfsburg für die Verzögerungen beim Rückruf der vom Diesel-Debakel betroffenen Autos in Deutschland entschuldigt."Wir sind damit noch nicht so weit, wie wir es gerne wären", sagte Müller laut Redemanuskript. Nach dem geplanten Start im Jänner mit dem Pick-up Amarok habe sich das weitere Ausrollen des Planes beim Volumenmodell Passat "unerwartet verzögert". VW muss allein in Deutschland rund 2,5 Mio. Dieselfahrzeuge umrüsten.

Angesichts der massiven Probleme beim Abgas-Rückruf des VW-Passat gibt Volkswagen nun wie erwartet dem Golf den Vorzug. "Die Entscheidung ist heute Morgen gefallen", sagte VW-Konzernchef Müller mit Blick auf eine Freigabe durch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA). Welche Varianten vom Golf nun den Vorzug bekommen ist bisher ebenso unbekannt wie der Starttermin.

Bei der VW-Limousine Passat, die mit ersten Modellvarianten bereits von Ende Februar in die Werkstätten hätte kommen sollen, gab es langwierige Verzögerungen und hartnäckige Probleme. Einige Werte - anders als zugesagt - mit dem Werkstatt-Update wären schlechter ausgefallen als zuvor.

Zwei Milliarden für Umweltprojekte in USA

Im Ringen um eine Einigung mit den US-Behörden wegen des Abgasskandals veranschlagt Volkswagen bisher rund 1,8 Mrd. Euro. für "grüne" Projekte in den Vereinigten Staaten. Bei dem Budget gehe es um "mögliche Investitionen in Umweltprojekte und die Elektromobilität", heißt es im Geschäftsbericht.

Allerdings schränkt der Konzern ein: "Inhalt sowie zeitliche Verteilung der Investitionen sind derzeit noch unbestimmt." Zuletzt hatte es Spekulationen gegeben, dass VW in den USA Geld in ein Stromtankstellennetz für die E-Mobilität stecken könnte. Die Wolfsburger kämpfen derzeit für einen Kompromiss mit Klägern und Aufsehern in den USA, wo der Abgas-Skandal begann und Milliardenkosten für mögliche Strafen und Schadenersatz drohen.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Gegen die Wand gesetzt?
International

Neue Nöte für VW: Norwegischer Staatsfonds will klagen

Die Norweger wollen als VW-Investor nicht auf den Millionenverlusten durch den Abgas-Skandal sitzen bleiben.
Viertelmilliarde Euro für ausgeschiedene Vorstandsmitglieder.
International

Ex-VW-Vorstandschef Winterkorn kassiert 29 Mio. Euro Pension

Der Deutsche Autokonzern garantiert seinen Vorständen so viel Pensionen wie kein anderes Dax-Unternehmen. Sie wollen nicht freiwillig auf Boni verzichten.
Volkswagen Werk Wolfsburg
International

VW ist ein „quicklebendiges Unternehmen“

Vorstandschef Müller zog in Wolfsburg Bilanz über die Krise und verspricht für 2016 „ein neues und besseres Volkswagen“. Die Organisation wird vereinfacht, Elektroautos sollen zum Markenzeichen werden.
VW-Konzernchef Matthias Müller
International

VW-Skandal: Neue Strategie wird im Juni offengelegt

VW-Konzernchef Müller appelliert an seine Mitarbeiter: "2015 war ein schweres Jahr für Volkswagen. 2016 wird nicht weniger anspruchsvoll."
Logo of Fiat is pictured on the Fiat Panda at the 86th International Motor Show in Geneva
International

Abgas-Skandal: Auch Fiat soll unter Verdacht stehen

Der italienische Autohersteller Fiat hat möglicherweise technische Hilfsmittel eingesetzt, um sich die aufwändige Schadstoff-Reinigung zu ersparen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.