Der Kanzler betont in einem gemeinsamen Interview mit Wiens Bürgermeister Häupl, er werde beim Parteitag im November wieder als SPÖ-Chef kandidieren.
Bundeskanzler Werner Faymann und Wiens Bürgermeister Michael Häupl treten gemeinsam gegen SPÖ-interne Kritiker des Parteichefs auf: In einem Interview für die "Zeit im Bild" am Donnerstag betont Faymann, er werde den für November geplanten Parteitag nicht vorverlegen, und er werde dort wieder als Parteichef kandidieren.
Der Wiener Stadtchef sekundiert Faymann. Er gehe davon aus, dass der nächste Kanzler wieder ein Sozialdemokrat sei und Werner Faymann heiße. Von Personal-Diskussionen halte er "gar nichts", bekräftigt Häupl, diese würden nur die Fronten verhärten. Als seine Aufgabe sehe er, "die Partei zu einen und nicht zu spalten".
Faymann gegen "Befindlichkeitsdebatten"
Die internen Kritiker versucht Faymann in die Schranken zu weisen. Fairness bedeute für ihn, wenn man hinter jenem stehe, den die Mehrheit gewählt habe. Auch für den nächsten Parteitag gelte, es könne jeder antreten. Wenn das Ergebnis aber feststehe, müsse klar sein: "Gewählt ist gewählt."
Als er die Nachfolge von Alfred Gusenbauer angetreten habe, hätten manche Kritiker gemeint, er, Faymann würde sich nicht einmal so lange wie Gusenbauer halten können, also 18 Monate: Nun seien es aber bereits acht Jahre. Und: "Rechnen Sie weiter mit mir!".
"Befindlichkeitsdebatten" lehne er ab, betont Faymann. Eine Partei sei "keine Selbstfindungsgruppe" sondern dafür da, wichtige Aufgaben wie die Bewältigung der Finanz- und der Flüchtlingskrise zu gestalten. Auch Häupl wirbt dafür, sich jetzt als Konsequenz aus dem schwachen Abschneiden des roten Hofburg-Kandidaten Rudolf Hundstorfer inhaltlichen Fragen zu widmen.
Rücktrittsforderungen an Faymann waren zuletzt auch aus der Wiener SPÖ gekommen - etwa von Häupls Vize-Klubchefin Tanja Wehsely. Diese musste dafür wiederum scharfe Kritik von Kollegen aus der Landespartei einstecken.
(APA)