Landwirte berichten von erheblichen Einbußen bei Mais. Der Raps sei laut Landwirtschaftskammer ein "Totalschaden".
Der ergiebige Schneefall in Kärnten hat in der Landwirtschaft große Schäden angerichtet. Die Landwirtschaftskammer befürchtet erhebliche Einbußen beim Mais, beim Raps sprechen die Experten sogar von einem "Totalausfall". Auch in den Wäldern ist mit viel Schneebruch zu rechnen, vor allem bei Laubbäumen.
LK-Präsident Johann Mößler erklärte, viele landwirtschaftliche Kulturen seien aufgrund des zeitigen Frühjahrs etwas früher angebaut worden als üblich: "Das jetzige Extremereignis trifft die Bäuerinnen und Bauern umso härter, weil viele Kulturen schon aufgelaufen sind bzw. weiter entwickelt sind als sonst."
Vor allem in den Bezirken Wolfsberg, Klagenfurt-Land und Völkermarkt sei beim Mais mit teils erheblichen Ertragseinbußen zu rechnen. Das Ausmaß der Schäden sei derzeit noch nicht abschätzbar. Von einem voreiligen Neuanbau sei aber abzuraten, da sich die Pflanzen unter Umständen regenerieren könnten. Das Wintergetreide wurde vor allem durch den Schneedruck geschädigt, der die Halme abgeknickt hat. Ertragseinbußen wird es aller Voraussicht nach bei Wintergerste geben, während der Winterweizen nicht allzu stark betroffen sein dürfte.
Starke Schäden auch bei Radieschen
Während die Rapskulturen gerade in voller Blüte gestanden waren und möglicherweise völlig zerstört wurden, dürfte es bei Soja und Kürbis kaum Einbußen geben. Hier ist der Anbau gerade erst erfolgt, die Pflanzen noch nicht ausgetrieben. Stark geschädigt wurden Radieschen, wie es mit den Salaten aussieht, ist laut LK-Experten noch nicht abschätzbar.
Im Obstbau dürfte der Frost vor dem Schneefall fast noch stärkere Schäden bewirkt haben, stark betroffen sind Kirschen und Marillen. Wie weit die Apfel- und Birnbäume von Frost und Schneedruck geschädigt wurden, bleibt abzuwarten. Schneebruch ist auch in den Wäldern zu erwarten. Hier sind vor allem die Karawanken und Karnischen Alpen, aber auch die Zentralräume Villach und Klagenfurt stark betroffen. Über 800 bis 850 Meter Seehöhe ist hingegen kaum mit Bruch zu rechnen, da dort der frische Schnee nicht nass war.