Von Adolf Schärf bis Pamela Rendi-Wagner: Die bisherigen SPÖ-Chefs seit 1945

Der Jurist übernahm die SPÖ unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 und blieb bis zu seiner Wahl zum Bundespräsidenten 1957 Parteichef.
Im Bild: John F. Kennedy, Adolf Schärf und Nikita Chruschtschow v.l.n.r.)

Bruno Pittermann leitete von 1957 bis 1967 die Geschicke der SPÖ.

Unter der Ägide des "Sonnenkönigs" (1967 - 1983) konnte die SPÖ das Kanzleramt von der ÖVP erobern. Sie sollte es bis zum Jahr 2000 nicht mehr abgeben.

Nach dem Rücktritt von Bruno Kreisky musste Sinowatz 1983 widerstrebend das Kanzleramt und den Parteivorsitz übernehmen. 1986 wurde er als Kanzler von Franz Vranitzky abgelöst, Parteichef blieb er noch bis 1988.

Nachdem Jörg Haider die Macht in der FPÖ übernommen hatte, beendete Vranitzky die Koalition mit den Freiheitlichen. Danach bildete er vier mehr oder weniger erfolgreiche Koalitionen mit der ÖVP, ehe er im 1996 als Kanzler und Parteichef zurücktrat.

Vranitzkys Nachfolger wurde der damalige Finanzminister Viktor Klima. Von Jänner 1997 bis 2000 führte er die Geschicke der SPÖ und verlor nach langwierigen Verhandlungen im Februar 2000 das Kanzleramt an die ÖVP, die mit der FPÖ koalierte.

Danach übernahm Alfred Gusenbauer die finanziell und personell angeschlagene SPÖ. Nach mehr als sechs Jahren Opposition führte er die Partei im Jänner 2007 wieder in einer Große Koalition mit der ÖVP. Innerhalb der Partei wurden allerdings mit Fortdauer der Regierung Stimmen laut, die Gusenbauer zu wenig Durchsetzungsvermögen vorwarfen. Am 16. Juni 2008 waren seine Tage an der Parteispitze schließlich gezählt. Sein Nachfolger wurde...

Werner Faymann verbrachte acht Jahre an der Spitze der SPÖ. 2016 war für ihn Schluss - als Bundeskanzler und als SPÖ-Chef. Beide Funktionen übernahm...

Mit dem einstigen ÖBB-Chef sollte frischer Wind in die Partei kommen. Doch es kamen Probleme: Zuerst wurde in der rot-schwarzen Koalition weiter gestritten, dann missglückte der Wahlkampf und schlussendlich wurde die Wahl verloren. Das Vertrauen in Kern sank. Doch er betonte immer wieder: Er wolle bleiben. Mitte September 2018 gab Kern bekannt, als Spitzenkandidat bei der Wahl zum EU-Parlament im Mai 2019 antreten zu wollen und den Parteivorsitz spätestens nach der Wahl zurückzulegen. Kurz darauf zog er ganz die Reißleine. Ein Schock für die Partei.

Pamela Rendi-Wagner wurde von Kern als dessen Wunschkandidatin präsentiert und am 22. September 2018 vom Parteipräsidium zu seiner Nachfolgerin designiert. Auf dem 44. ordentlichen Bundesparteitag wurde die Medizinerin im November 2018 mit 97,81 Prozent der Delegiertenstimmen als erste Frau in der Geschichte der 1888 gegründeten Partei zur Parteivorsitzenden der SPÖ gewählt. Und machte eine starke Ansage: Sie wolle „die erste Bundeskanzlerin dieser Republik werden“.