"Panama Papers": Whistleblower begründet Beweggründe

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Er wolle "Mossack Fonseca dem Urteil der Weltöffentlichkeit aussetzen", sagte die anonyme Quelle, die sich "John Doe" nennt.

Einen Monat nach der Veröffentlichung der "Panama Papers" hat sich der verantwortliche Whistleblower zu Wort gemeldet. Die anonyme Quelle, die sich "John Doe" nennt, hatte der "Süddeutschen Zeitung" Informationen über rund 200.000 von der panamesischen Kanzlei Mossack Fonseca gegründete Briefkastenfirmen zugespielt. In einem Manifest begründet der Whistleblower am Freitag seine Beweggründe.

Auch wenn Briefkastenfirmen nicht immer illegal seien, dienten sie häufig dazu, Verbrechen zu begehen, schrieb "John Doe" in der "Süddeutschen Zeitung". "Ich habe mich dazu entschlossen, Mossack Fonseca dem Urteil der Weltöffentlichkeit auszusetzen, weil ich der Meinung bin, dass die Kanzleigründer, Angestellten und Kunden für ihre Rolle bei diesen Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden sollten."

Die Veröffentlichung der "Panama Papers" führte zu Ermittlungen auf der ganzen Welt und einer internationalen Debatte über Steueroasen und Geldwäsche. Wie die Quelle an die 2,6 Terabyte vertrauliche Daten der Kanzlei gelangt ist, blieb weiter unklar. Er arbeitete weder für eine Regierung noch einen Geheimdienst, schrieb "John Doe". Mossack Fonseca vermutet einen Hackerangriff auf seine Server. IT-Experten bezweifeln allerdings, dass eine so große Datenmenge von außen gestohlen werden konnte.

(APA/dpa)

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