Feuerpause für Aleppo um weitere 48 Stunden verlängert

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Die Feuerpause zwischen Armee und Rebellen für Aleppo ist seit vergangenen Donnerstag in Kraft. Ausgenommen sind Jihadistengruppen.

Die seit einigen Tagen geltende Feuerpause für die nordsyrische Stadt Aleppo ist nach Militärangaben um weitere 48 Stunden verlängert worden. Die Waffen sollten nun bis Mittwoch um Mitternacht schweigen, erklärte die Armeeführung am Montagabend.

Die Feuerpause zwischen Armee und Rebellen für Aleppo ist seit vergangenen Donnerstag in Kraft. Sie wäre ohne eine Verlängerung am Montag um Mitternacht ausgelaufen.

Das im Norden von Syrien gelegene Aleppo wird teilweise von Rebellen kontrolliert, teilweise von Regierungstruppen. Die von den Rebellen kontrollierten Viertel im Osten der Stadt waren vor der Vereinbarung über die Feuerpause verstärkt von der syrischen Luftwaffe angegriffen worden. Zwischen dem 22. April und dem 5. Mai wurden bei den Luftangriffen sowie durch Artillerieattacken der Rebellen mehr als 280 Zivilisten getötet.

Jihadistengruppen ausgenommen

Auf Druck der USA und Russlands stimmte die syrische Armee schließlich in der vergangenen Woche einer zweitägigen Feuerpause in Aleppo und der gleichnamigen Provinz zu, die am Donnerstag in Kraft trat. Sie sollte zunächst bis Freitag um Mitternacht gelten, wurde dann aber zunächst um 72 Stunden bis Montag um Mitternacht ausgedehnt, nun erfolgte die nochmalige Verlängerung um 48 Stunden.

Die Gewalt in Aleppo hatte die Sorge genährt, dass die am 27. Februar in Kraft getretene Waffenruhe für ganz Syrien vollends scheitern könnte. Von der von den USA und Russland vermittelten landesweiten Waffenruhe sind nur Jihadistengruppen wie der Islamische Staat (IS) ausgenommen.

Die Sicherung der landesweiten Waffenruhe war auch eines der Themen bei einer Außenminister-Konferenz am Montag in Paris. Dabei kamen die beteiligten Ressortchefs - unter anderem aus dem Gastgeberland Frankreich, den USA und Deutschland - überein, ihre Anstrengungen für eine politische Lösung in dem Bürgerkriegsland zu verstärken.

Treffen der Kontaktgruppe

Unter anderem soll es in der kommenden Woche in Wien ein Treffen der aus 17 Staaten bestehenden Syrien-Kontaktgruppe geben. Ihr gehören neben Unterstützern der Opposition unter anderem auch Russland und der Iran an, die den syrischen Machthaber Baschar al-Assad nahe stehen.

Ko-Vorsitzende der Syrien-Kontaktgruppe sind Russland und die USA. Die beiden Länder versprachen in einer gemeinsamen Erklärung ebenfalls verstärkte Bemühungen. "Die Russische Föderation und die Vereinigten Staaten sind entschlossen, die Anstrengungen für eine politische Lösung des Konflikts in Syrien zu verdoppeln", hieß es in der vom Außenministerium in Moskau nahezu zeitgleich zu den Pariser Gesprächen veröffentlichten Erklärung.

(APA/AFP)

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