Khamenei ordnet Schließung von Gefängnis an

Ali Khamenei
Ali Khamenei(c) AP (Str)
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Der Ayatollah verfügt, dass es zu keiner "Ungerechtigkeit" gegen die Demonstranten kommen darf. Erster Schritt: Die Schließung eines Gefängnisses angeordnet, in dem auch oppositionelle Demonstranten inhaftiert sind.

Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Khamenei hat die Schließung des Gefängnisses Kahrizak im Süden Teherans angeordnet, in dem auch oppositionelle Demonstranten inhaftiert sind. In der Haftanstalt würden die nötigen Standards hinsichtlich der Rechte der Gefangenen nicht eingehalten, begründete der Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrats, Said Jalili, nach Angaben des staatlichen Senders Press TV vom Dienstag die Anordnung.

Khamenei habe die Schließung angeordnet, nachdem er über die dort herrschenden Zustände informiert worden sei, sagte Jalali. Mitglieder eines Sonderausschusses des Parlaments, der die Festnahmen im Zuge der Proteste nach den Präsidentenwahlen untersuchen soll, wollten am Dienstag das berüchtigte Evin-Gefängnis in Teheran besuchen. Dort werden nach Angaben von Menschenrechtlern und Oppositionellen Gefangene misshandelt, gefoltert und hingerichtet.

Bis zu 2000 Menschen verhaftet

Nach Berichten amtlicher Medien wurden bei den Protesten gegen die Wiederwahl Ahmadinejads zwischen 1000 und 2000 Menschen verhaftet. Den Behörden zufolge sind die Demonstranten bis auf 300 Inhaftierte inzwischen wieder frei.

Am Wochenende wurde berichtet, dass in einem Gefängnis der Sohn eines engen Verbündeten des gescheiterten Präsidentschaftskandidaten Mohsen Rezaie ums Leben kam. Wie am Montag bekannt wurde, richtete das iranische Parlament eine Sonderkommission ein, die nun die Lage der Festgenommenen untersuchen soll.

(Ag.)

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