Cannes: Die Filme im Wettbewerb
Horrormärchen, unerwarteter Besuch und verbotene Liebe: 21 Filme rittern beim Filmfestival in Cannes um die Goldene Palme, darunter auch die deutsch-österreichische Produktion "Toni Erdmann".

Bei den 69. Filmfestspielen von Cannes laufen 21 Filme im Wettbewerb, sechs weitere - darunter der Eröffnungsfilm "Café Society" von Woody Allen - außer Konkurrenz. Die Wettbewerbsfilme kurz vorgestellt: (her) Im Bild: Das Cannes-Plakat zeigt heuer eine Szene aus "Die Verachtung" von Jean-Luc Godard, gedreht in der Villa Malaparte auf Capri
(c) Filmfestival Cannes

von Andrea Arnold (Großbritannien) Der neuen Film der britischen Regisseurin erzählt von einer jungen Frau (Sasha Lane), die sich in den USA einer Gruppe reisender Magazinverkäufer anschließt. Sie fährt mit ihnen durch den Mittleren Westen - und wird in ein wildes Leben hineingezogen.
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von Kleber Mendonca Filho (Brasilien) Clara (Sonia Braga) ist eine 65-jährige pensionierte Musikkritikerin und Witwe. Sie ist die einzige noch verbliebene Bewohnerin des Apartmentkomplexes Aquarius. Eine Firma hat die anderen Wohnungen aufgekauft und versucht, Clara aus ihrer Wohnung zu drängen, doch sie wehrt sich dagegen.
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von Cristian Mungiu (Rumänien) Für das Abtreibungsdrama "4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage" wurde der Regisseur 2007 mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. ''Bacalaureat'' handelt von den Kompromissen und Begleiterscheinungen der Elternrolle, wie es in der Beschreibung heißt. Die Hauptrolle spielt Maria-Victoria Dragus.
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von Paul Verhoeven (Niederlande) Der "Basic Instinct"-Regisseur drehte "Elle" mit Isabelle Huppert. Die Französin spielt die unantastbar wirkende Michele, Chefin einer Videospielfima. Doch dann wird die rücksichtslose Frau von einem Unbekannten in ihrem eigenen Zuhause angegriffen.
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von Asghar Farhadi (Iran) Der iranische Regisseur bekam für sein Scheidungsdrama "Nader und Simin - eine Trennung" 2012 den Goldenen Bären der Berlinale. Auch "Forushande" handelt von Beziehungsschwierigkeiten. Ein Paar (Taraneh Alidoosti, Shahab Hosseini) probt das Arthur-Miller-Stück "Tod eines Handlungsreisenden" und verliert sich dabei aus den Augen.
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von Ken Loach (Großbritannien) Der vielfach preisgekrönte Meister des sozialen Dramas Ken Loach stellt seinen neuen Film in Cannes vor. Daniel Blake (Dave Johns) ist Tischler und benötigt nach einem Unfall Pflege. Er lernt eine alleinerziehende Mutter (Hayley Squires) kennen, die sich in einer ähnlich tristen Situation befindet.
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von Pedro Almodovar (Spanien) Unter großer Geheimhaltung hat der spanische Regisseur sein neues Werk geschaffen. Die Hauptrolle spielt Adriana Ugarte. Die Titelfigur setzt sich in dem Film mit ihrer Vergangenheit und ihrer Tochter auseinander. Wie man Almodovar kennt, werden dabei wohl ein paar düstere Familiengeheimnisse auf dramatische Weise gelüftet werden.
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von Xavier Dolan (Kanada) Das 27-jährige kanadische Regie-Wunderkind präsentiert nach "Mommy" seinen zweiten Film im Hauptwettbewerb von Cannes. Zuletzt sorgte er mit dem Musikvideo zu Adeles Hit "Hello" für Furore. In "Juste la fin du monde" kehrt der todkranke Schriftsteller Louis (Gaspard Ulliel) nach Hause, um seiner Familie mitzuteilen, dass er sterben wird. In dem Drama spielen außerdem Marion Cotillard, Léa Seydoux und Vincent Cassel mit.
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von Jean-Pierre and Luc Dardenne (Belgien) Zwei Goldene Palmen haben die Dardenne-Brüder, die zu den Dauergästen in Cannes gehören, schon zu Hause stehen. In "La fille inconnue" versucht eine Ärztin (Adèle Haenel) die Identität einer Patientin zu klären, die gestorben ist, nachdem diese sich der Behandlung verweigert hat.
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von Jeff Nichols (USA) Joel Edgerton und Ruth Negga spielen das Ehepaar Richard und Mildred Loving, das 1958 in Virginia zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde, weil die Heirat zwischen Weißen und Afroamerikanern dort verboten war. Jeff Nichols' Film basiert auf realen Ereignissen. Die Lovings setzten ihr Recht auf die Eheschließung vor dem obersten Bundesgericht der USA durch - und wurden zu Helden der Bürgerrechtsbewegung.
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von Bruno Dumont (Frankreich) Das Verschwinden mehrerer Menschen führt zwei Polizisten im Sommer 1910 an die Küste des Ärmelkanals - und zu zwei schrägen Familien, deren Schicksale sich verweben. Mit Juliette Binoche und Valeria Bruni Tedeschi
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von Park Chan-Wook (Südkorea) Mit dem Psychothriller "Oldboy" landete der südkoreanische Regisseur 2003 einen Welterfolg. Sein neuer Film dürfte weniger actionreich, aber ähnlich verstörend sein. In "Agassi" wird eine junge Frau (Tae Ri Kim) Dienerin einer reichen Erbin (Min-hee Kim). Doch die Angestellte intrigiert gegen ihre Herrin.
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von Brillante Mendoza (Philippinen) Mendoza bekam 2009 mit seinem Horrordrama "Kinatay" den Preis für die beste Regie in Cannes. Für "Ma'Rosa" bekam er seine dritte Einladung zum Filmfestival. Ma' Rosa, die Hauptfigur (Jaclyn Jose), ist Mutter von vier Kindern und führt gemeinsam mit ihrem Mann einen kleinen Laden in Manila. Um über die Runden zu kommen, verkauft das Paar auch Drogen. Als es verhaftet wird, wollen die Kinder sie von der korrupten Polizei freikaufen.
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von Nicole Garcia (Frankreich) Oscar-Preisträgerin Marion Cotillard spielt in dieser Verfilmung von Milena Agus' Roman "Die Frau im Mond" die junge Gabrielle. Sie träumt von der großen Liebe, wird aber während des Zweiten Weltkriegs an einen Witwer verheiratet, den sie nicht liebt. Jahre später verliebt sie sich während einer Kur in einen Kriegsheimkehrer.
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von Jim Jarmusch (USA) "Star Wars"-Bösewicht Adam Driver hat die Titelrolle im neuen Film des US-Meisterregisseurs Jim Jarmusch ergattert. Er spielt einen Busfahrer und Poeten. An Drivers Seite: Golshifteh Farahani.
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von Olivier Assayas (Frankreich) Der französische Regisseur drehte zum zweiten Mal mit dem US-Star Kristen Stewart. Die erste Kollaboration, "Die Wolken von Sils Maria" mit Juliette Binoche, wurde mehrfach ausgezeichnet. "Personal Shopper" ist eine Geistergeschichte, die in der Modebranche in Paris angesiedelt ist. Auch die Österreicherin Nora von Waldstätten ist darin zu sehen.
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von Alain Guiraudie (Frankreich) Mit dem homoerotischen Thriller "Der Fremde am See" holte sich der Regisseur vor drei Jahren den Hauptpreis in der Cannes-Nebenschiene Un Certain Regard. Der Nachfolger "Rester Vertical" läuft nun im Hauptwettbewerb. Der junge Drehbuchautor Leo (Damien Bonnard) sagt sich darin von seinem bisherigen Leben los, um in Südfrankreich Wölfe zu sichten. Bei einem Streifzug stößt er auf die Schafhirtin Marie (India Hair), beginnt mir ihr eine Affäre und schwängert sie.
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von Cristi Puiu (Rumänien) Auch der rumänische Regisseur wurde in der Nebenschiene Un Certain Regard bereits ausgezeichnet, für "Der Tod des Herrn Lazarescu" (Moartea domnului Lăzărescu). In "Sieranevada" versammelt sich eine Familie am Todestag des Patriarchen.
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von Sean Penn (USA) Die Chefin einer Hilfsorganisation (Charlize Theron) lernt im krisengeschüttelten Libyen einen Arzt (Javier Bardem) kennen.
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von Nicolas Winding Refn (Dänemark) Mit seinen hochästhetischen und extrem gewalttätigen Filmen wie "Drive" und "Only God Forgives" sorgt der dänische Regisseur immer wieder für Debatte. In dem Horrormärchen "The Neon Demon" zieht Jesse (die 18-jährige Elle Fanning) nach Los Angeles, um als Model Karriere zu machen. Dort gerät sie an eine Gruppe von Frauen, die von Schönheit und Jugend besessen sind (Christina Hedricks, Jena Malone).
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von Maren Ade (Deutschland) In der deutsch-österreichischen Produktion spielen Peter Simonischek und Sandra Hüller die Hauptrollen. In dem Drama besucht ein Vater seine Tochter, zu der er ein kompliziertes Verhältnis hat, in Bukarest. Als sein Besuch zu eskalieren droht, überrascht er sie mit einem "Amoklauf aus Scherzen" - und in der Aufmachung einer Frau namens Toni Erdmann.
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