Der chinesische Künstler interviewt palästinensische Flüchtlinge, die im Gaza-Krieg 2014 ihre Häuser verloren haben.
Der chinesische Künstler und Regierungskritiker Ai Weiwei hat im Gazastreifen mit Arbeiten für einen Dokumentarfilm über Flüchtlinge begonnen. Er habe bereits Interviews mit Flüchtlingen geführt und Menschen getroffen, die im Gaza-Krieg 2014 ihre Häuser verloren, sagte er der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch.
Besucht habe er das Flüchtlingslager Dschabalija, Chan Junes, das Gebiet um Schedschaija im Osten von Gaza-Stadt und Rafah, den Grenzübergang nach Ägypten. Er habe ein "gemischtes Gefühl", beschrieb Ai Weiwei seine Eindrücke.
Er befasst sich seit längerem mit dem Schicksal von Flüchtlingen. Im März stellte er einen weißen Flügel im Schlamm des griechischen Flüchtlingslagers Idomeni an der Grenze zu Mazedonien auf und ermöglichte es einer Syrerin, unter einer Plastikplane im Regen Klavier zu spielen.
Stellte Foto von ertrunkenem Buben nach
Davor sorgte Ai Weiwei für Aufsehen, als er sich für das Magazin "India Today" am Strand von Lesbos fotografieren ließ. Dabei stellte er das Bild des ertrunkenen Flüchtlingsbuben Aylan Kurdi nach, das im September um die Welt gegangen war. Die Leiche des dreijährigen syrischen Buben, der bei der Überfahrt nach Griechenland ertrunken war, wurde an einen türkischen Strand geschwemmt. Fotos des toten Buben sorgten weltweit für Entsetzen.
(APA/AFP)