Die Gesundheitsministerin hat den Kampf gegen den Krebs verloren

Die Republik trauert um Sabine Oberhauser. Die Gesundheitsministerin hat am Donnerstag den Kampf gegen den Krebs verloren. Sie starb im Alter von 53 Jahren. Ein Rückblick in Bildern auf das Leben der über die Parteigrenzen hinweg gewürdigten SPÖ-Politikern.

Die am 30. August 1963 geborene Wienerin war als Kinderärztin, Allgemeinmedizinerin und auch als Krankenhaus-Managerin geschult.

2006 zog Oberhauser für die SPÖ in den Nationalrat ein, wo sie als Gesundheitssprecherin fungierte.

Auf Wunsch von ÖGB-Präsident Erich Foglar wurde Oberhauser 2009 seine Stellvertreterin im Gewerkschaftsbund. Vier Jahre später wählte man sie außerdem zur Vorsitzenden der ÖGB-Frauen. Mit dem Antritt des Ministeramts stellte sie diese Funktionen ruhend. Der Kampf für die Arbeitnehmerrechte blieb für sie aber immer "ein Herzstück" ihrer politischen Arbeit, wie sie selbst betonte.

Ins SPÖ-Regierungsteam kam Oberhauser nach dem Tod Prammers. Der damalige Bundeskanzler Werner Faymann nutzte die Nachbesetzung im Nationalratspräsidium für eine Umgestaltung seines Teams: Oberhauser folgte Alois Stöger im Gesundheitsministerium nach, denn dieser übernahm von Doris Bures das Infrastrukturressort und Bures selbst wurde Nationalratspräsidentin.

Unter Oberhausers Tätigkeit als Ministerin fiel etwa im Jahr 2015 der Beschluss des Rauchverbots in der Gastronomie. Kritiker monierten allerdings, dass die Bestimmung erst ab Mai 2018 gelten. Schleppend hingegen entwickelten sich die Verhandlungen zu den neuen Primärversorgungseinrichtungen im Gesundheitsbereich (PHC-Gesetz; "Primary Health Care"), wo Oberhauser bis zuletzt mit hartnäckigem Widerstand der Ärztekammer zu kämpfen hatte. Auch dies ist eine Ironie der Geschichte, war sie bis 2006 doch selbst in der Wiener Ärztekammer als SP-Funktionärin aktiv.

Nach dem Ausscheiden von Gabriele Heinisch-Hosek aus der Regierung erhielt Oberhauser im Juni 2016 auch deren Frauenagenden dazu. Im Frauenressort zählte unter anderem mehr Gehältertransparenz zu ihren Forderungen. Um den Frauenanteil in der Politik zu erhöhen, setzte sie sich zuletzt auch hier für eine Quote ein.

Mit ihrer Krebserkrankung ging Oberhauser von Anfang an offen um. So teilte sie ihre Diagnose im Februar 2015 nicht nur via Facebook mit, sondern hielt die Öffentlichkeit auch weiter über Operationen und Chemotherapien auf dem Laufenden und erschien mit abrasierten Haaren beim Ministerrat.

Zuletzt musste sich Oberhauser wegen einer Bauchfellentzündung in Spitalsbehandlung begeben - und wurde deshalb seit einer Woche von Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) vertreten.
Oberhauser hinterlässt ihren Mann, den Radiologen Gerold Oberhauser, sowie zwei Töchter.