Song Contest 2016: Politische Ukraine im Finale

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Am Donnerstagabend wurden die letzten zehn Tickets für das ESC-Finale vergeben. Die Schweiz hat es nicht geschafft.

Stärkere Songs im zweiten Song-Contest-Semifinale (hier geht's zur Tickernachlese) - so kann der musikalische Donnerstagabend in Stockholm zusammengefasst werden. Im Fokus stand der Auftritt der ukrainischen Sängerin Jamala. Ihr Beitrag "1944" bezieht sich auf das Jahr, in dem hunderttausende Krimtataren auf Befehl Stalins deportiert wurden. Die Ukraine schaffte den Einzug in das ESC-Finale.

Die zehn letzten Finaltickets gingen an:

  • Australien: Dami Im mit "Sound Of Silence"
  • Belgien: Laura Tesoro mit "What's The Pressure"
  • Bulgarien: Poli Genova mit "If Love Was A Crime"
  • Georgien: Nika Kocharov and Young Georgian Lolitaz mit "Midnight Gold"
  • Israel: Hovi Star mit "Made Of Stars"
  • Lettland: Justs mit "Heartbeat"
  • Litauen: Donny Montell mit "I've Been Waiting For This Night"
  • Polen: Michal Szpak mit "Colour Of Your Life"
  • Serbien: Sanja Vucic mit "Goodbye"
  • Ukraine: Jamala mit "1944"

Mit der Ukrainerin Jamala, die in ihrer politischen Ballade "1944" die Vertreibung der Krimtataren beklagt, hat sich wie erwartet eine der Favoriten der heurigen Ausgabe durchgesetzt. Als einer der Lieblinge in der Halle setzte sich die Bulgarin Poli Genova mit "If Love Was A Crime" ebenso gegen die Konkurrenz durch wie der exzentrische Hovi Star aus Israel.

Wieder erfolgreich war Serbien, wurde Sanja Vucic mit ihrer Nummer "Goodbye" über Gewalt an Frauen doch ebenso weitergewählt wie Australien, das bei seinem erst zweiten ESC-Antritt mit Dami Im erstmals durch die Qualifikation musste und diese mit der Powerballade "Sound Of Silence" mit Bravour bewältigte.

Mit rauchiger Stimme und einer zurückgenommen Performance wurde Justs aus Lettland eine Runde weitergereicht, während sich Polens Vertreter Michal Szpak mit Schmachten und langen Haaren in die Endrunde hievte.

Auch Rocker im Finale

Eine erfreuliche Überraschung war das Finalticket für die Avantgarderocker Nika Kocharov and Young Georgian Lolitaz aus Georgien, die mit ihrer Progressiv-Nummer "Midnight Gold" überzeugten. Weniger Testosteron in der Stimme hatte Litauens Donny Montell, der mit seinem androgynen Organ und "I've Been Waiting For This Night" aber ebenso aufstieg. Und aus der Partyfraktion gelang der charmanten 19-jährigen Belgierin Laura Tesoro mit "What's The Pressure" der Sprung ins Finale.

Leider wieder nicht reichte es hingegen für Weißrusslands Ivan, der zumindest auf der LED-Leinwand nackt mit einem Wolf posierte - war der ursprüngliche Plan, selbiges live auf der Bühne zu machen, doch von den ESC-Regeln gestoppt worden. Aus Solidarität zeigte sich auch gleich Moderator Mans Zelmerlöw nackt mit Stoffwolf vor dem Gemächt. Der Vorjahressieger lieferte mit seiner erfahrenen Conferencekollegin Petra erneut eine solide Leistung als Gastgeber.

Die Schweiz schied wieder aus

Wieder einmal vorzeitig die Heimreise antreten muss auch die Schweiz, deren kanadisch-eidgenössische Vertreterin Rykka ebenso zu wenig weiterkam wie das einstige Westlife-Mitglied Nicky Byrne aus Irland. Ebenfalls den Aufstieg verpasste die mazedonische Sängerin Kaliopi bei ihrem mittlerweile schon dritten ESC-Antritt. Auch die geografische Nachbarin Eneda Tarifa aus Albanien kam nicht ins Finale.

Schluss war ebenso für Sloweniens ManuElla mit ihrem countryangehauchten "Blue And Red", und auch die drei dänischen Burschen der Band Lighthouse X müssen die nicht allzu lange Heimreise antreten. Und sehr weit nach Hause hat es schließlich auch die Norwegerin Agnete nicht.

Am Samstag steigt in Stockholm das diesjährige Song-Contest-Finale. 26 Länder, darunter Österreich (vertreten durch Zoe mit "Loin d'ici), treten an. Als Favorit gilt Russland (Sergey Lazarev - "You Are The Only One").

Die Finalisten aus dem ersten Halbfinale:

  • Armenien: Iveta Mukuchyan mit "LoveWave"
  • Aserbaidschan: Samra mit "Miracle"
  • Kroatien: Nina Kraljic mit "Lighthouse"
  • Malta: Ira Losco mit "Walk On Water"
  • Niederlande: Douwe Bob mit "Slow Down"
  • Österreich: Zoe mit "Loin d'ici"
  • Russland: Sergey Lazarev mit "You Are The Only One"
  • Tschechien: Gabriela Guncikova mit "I Stand"
  • Ungarn: Freddie mit "Pioneer"
  • Zypern: Minus One mit "Alter Ego"

Fix im Finale sind:

  • Deutschland: Jamie-Lee Kriewitz mit "Ghost"
  • Frankreich: Amir mit "J'ai cherché"
  • Italien: Francesca Michielin mit "Ne Degree of Separation"
  • Schweden: Frans mit "If I Were Sorry"
  • Spanien: Barei mit "Say Yay!"
  • Großbritannien: Joe and Jake mit "You're Not Alone"

(Red./APA)

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