Erste Bank muss Risikovorsorge mehr als verdoppeln

Erste Bank
(c) Reuters (Heinz-Peter Bader)
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Der Gewinn der Erste Group ist im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent auf 492 Millionen Euro gesunken. Gleichzeitig musste die Vorsorge für faule Kredite auf 892 Millionen Euro erhöht werden.

Die Rezession in Osteuropa hat die Kreditrisikokosten der Erste Group im ersten Halbjahr mehr als verdoppelt. Zugleich haben aber das Zinsgeschäft und das Handelsergebnis die Erträge getrieben. Damit wies die börsenotierte Bank für die ersten sechs Monate 2009 einen Nettogewinn von 492 Mio. Euro aus. Das war ein Rückgang um 22,7 Prozent zum ersten Halbjahr 2008 (636,6 Mio. Euro).

Mit Ausnahme der Ukraine machten alle Tochterbanken auch im ersten Halbjahr einen Gewinn, teilte die Erste am Donnerstag früh mit. Der Konzernüberschuss nach Steuern und Minderheiten sank im zweiten Quartal 2009 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 321 Millionen Euro um 19 Prozent auf 260 Millionen.

"Gehen nicht noch einmal zum Staat"

Vor allem in zweiten Quartal sind auch im Osten die Vorsorgen für faule Kredite stark angestiegen. Gruppenweit stiegen die Risikokosten im Vergleich zum ersten Halbjahr 2008 auf 892,1 Millionen Euro. Das war ein Anstieg um 132,3 Prozent.

Andreas Treichl, Chef der Erste Group weist allerdings Spekulationen, seine Bank könnte in nächster Zeit einen Nachslag an staatlicher Kapitalhilfe brauche, zurück: "Wir werden sicher nicht noch einmal zum Staat gehen. Ganz bestimmt nicht", sagte Treichl am Donnerstag bei der Halbjahrespressekonferenz in Wien.

Vom Staat hat die Erste Group heuer im Frühjahr 1,2 Milliarden Euro Partizipationskapital eingeschossen bekommen. Für das 2. Halbjahr steht der Vereinbarung mit der Republik zufolge die Aufnahme von einer Milliarde Hybridkapital an. Treichl bezeichnete es als "extrem wahrscheinlich", dass auch für 2009 eine Dividende ausbezahlt wird.

(Red./Ag.)


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