Im provisorischen Lager von Idomeni an der nordgriechischen Grenze harren knapp 10.000 Menschen seit Monaten aus. Anfang Juni soll es laut Behörden aufgelöst werden.
Die griechische Polizei hat Tränengas und Blendgranaten eingesetzt, um eine Gruppe von rund 300 Flüchtlinge daran zu hindern, den mazedonischen Grenzzaun in der Nähe des improvisierten Lagers von Idomeni zu durchbrechen. Donnerstagfrüh habe sich die Lage wieder beruhigt.
Wie griechische Medien berichteten, hätten die Migranten einen Eisenbahnwaggon bis zur letzten Absperrung der griechischen Polizei geschoben, um ihn anschließend als Rammbock zu nutzen, um den Zaun auf der mazedonischen Seite zu einzureißen. Viele der Randalierenden, aber auch unbeteiligte Migranten, darunter Kinder, litten jedoch an Atemwegebeschwerden wegen der beißenden Luft, die die Tränengaswolken erzeugte.
Im provisorischen Lager von Idomeni harren knapp 10.000 Menschen seit Monaten aus. Sie hoffen, dass die sogenannte Balkanroute, die auf Österreichs Initiative hin geschlossen wurde, doch noch geöffnet werden könnte, damit sie nach Zentraleuropa gelangen können. Um ihrem Wunsch nach einer Weiterreise Nachdruck zu verleihen, blockieren sie die wichtige Eisenbahnverbindung zwischen Griechenland und Mazedonien.
Nach dem Willen der griechischen Behörden soll das Lager Anfang Juni aufgelöst werden. Das sagte Giorgos Kyritsis, Sprecher des Stabes für die Flüchtlingskrise, am Donnerstag der griechischen Nachrichtenagentur ANA. In Nordgriechenland würden derzeit weitere staatliche Flüchtlingslager fertiggestellt, um die rund 9.000 Flüchtlinge aus Idomeni aufzunehmen.
Es sei nur noch eine Frage von Wochen, bis das improvisierte Lager direkt an der Grenze zu Mazedonien sich leeren werde, sagte Kyritsis. Ursprünglich wollte die griechische Regierung das Lager bereits Anfang Mai weitgehend auflösen.
(APA/dpa)