Steuerstreit mit EU könnte Amazon 400 Millionen Euro kosten

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FILES-US-IT-INTERNET-CHILDREN-AMAZONAPA/AFP/EMMANUEL DUNAND
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Eine Vereinbarung mit dem luxemburgischen Staat könnte dem Online-Riesen einen unerlaubten Wettbewerbsvorteil gebracht haben.

Die EU-Kommission könnte Insidern zufolge Luxemburg anweisen, im Steuerstreit mit Amazon etwa 400 Mio. Euro vom US-Konzern einzufordern. Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag von zwei mit dem Vorgang vertrauten Personen erfuhr, peilt die Kommission eine Entscheidung in dem Fall bis Juli an. Die Summe sei vorläufig und könne noch geändert werden. Stellungnahmen der Kommission, von Luxemburg und Amazon lagen zunächst nicht vor.

Die Ermittlungen dauern seit fast zwei Jahren an. Sie beschäftigen sich mit der Frage, ob eine Steuervereinbarung aus dem Jahr 2003 dem US-Konzern einen unfairen Wettbewerbsvorteil verschaffte. Amazon hatte vor etwa einem Jahr nach massiver Kritik seine Steuerpraxis in Europa geändert.

Zahlreiche Großkonzerne stehen wegen Steuervermeidung im Fokus. Häufig zahlen sie wegen günstiger Steuerdeals mit Behörden wie etwa in Luxemburg oder Irland nur minimale Abgaben auf in der EU erzielten Gewinne.

(APA/Reuters)

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