Der Protest gegen die Arbeitsmarktreform zielt auf die Energieversorgung. Wegen Streiks an Raffinerien zapfte die Regierung bereits Treibstoff-Notfallreserven an.
In Frankreich weitet sich der Protest gegen die von Präsident Francois Hollande geplante Arbeitsmarktreform aus. Die Gewerkschaft CGT kündigte am Mittwoch einen Streik in einem Atomkraftwerk südwestlich von Paris an. Der Ausstand soll am Abend beginnen und 24 Stunden dauern. Die Arbeiter anderer Meiler wollten im Laufe des Tages darüber abstimmen, ob auch sie die Arbeit niederlegen werden.
Nuklearenergie spielt für die Stromversorgung in Frankreich eine zentrale Rolle. Unterdessen ging die Polizei den zweiten Tag in Folge mit Wasserwerfern gegen Streikposten an Raffinerien vor. Wegen der Blockade zapfte die Regierung nach Angaben der Ölindustrie zum ersten Mal seit 2010 Treibstoffreserven an, die für den Notfall bestimmt sind.
Sprit-Hamsterkäufe verstärken Engpass
Zuletzt war bereits an immer mehr Tankstellen der Sprit ausgegangen, Hamsterkäufe verschärften die Lage. Die CGT hat auch zu Streiks bei der Staatsbahn und der Pariser Metro vom 2. Juni an aufgerufen - etwa eine Woche vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft im Land.
Die Regierung kündigte an, energisch gegen Streikende vorzugehen und bei den Reformplänen hart zu bleiben. Einige Gewerkschaften haben sich hinter das Vorhaben der Regierung gestellt, doch der Widerstand der als besonders radikal geltenden CGT ist ungebrochen. Er richtet sich gegen eine Erleichterung betriebsbedingter Kündigungen, mit der die Regierung die Hürde für Neueinstellungen senken und so die hohe Arbeitslosigkeit in den Griff bekommen will.
(APA/Reuters)