In Deutschland erhalten Bauern 100 Mio. Euro. In Wien berät ein Milchgipfel in zwei Wochen über Hilfen.
Wien. Die Situation für die Milchbauern in Europa ist nach dem Ende der Quotenregelung dramatisch. Wegen des Überangebots sinkt der Preis – für einen Liter werden in Deutschland teilweise bereits weniger als 20 Cent bezahlt. Um überhaupt kostendeckend arbeiten zu können ,benötigen die Landwirte einen Preis von 35 Cent.
In Österreich geht es den Bauern ein wenig besser, aber noch immer nicht gut. Für Milch gibt es aktuell zwischen 28 und 31 Cent pro Liter, für Bio- und Heumilch bezahlen die Vermarkter zwischen 41 und 47 Cent.
Am 14. Juni wollen nun die Agrarsprecher der Parlamentsparteien, Sozialpartner, Milchverarbeiter und Handel bei einem Milchgipfel über Hilfsmaßnahmen für die Bauern beraten. Auch Unterstützung seitens der EU müsse debattiert werden, heißt es im Büro von Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP). Eine Wiedereinführung der Milchquoten sei aber kein Thema.
In Deutschland einigte man sich gestern auf Soforthilfen für Milchbauern in Höhe von „mindestens 100 Mio. Euro“, wie Agrarminister Christian Schmidt (CSU) erklärte. (red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.05.2016)