Präsident Maaßen hält Russland als Drahtzieher hinter der NSA-Affäre möglich. Der Whistleblower könnte für Moskau arbeiten.
Für wen arbeitet der US-Whistleblower Edward Snowden eigentlich? Er könnte auch im Dienste Moskaus tätig sein, sagte der Präsident des deutschen Bundesamts für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, bei einer Vernehmung im NSA-Untersuchungsausschuss des deutschen Bundestags. Der Ausschuss soll zur Aufklärung der NSA-Affäre dienen und das Ausmaß der Spionage ausländischer Geheimdienste in Deutschland beleuchten.
Snowden hatte 2013 streng geheime Dokumente öffentlich gemacht. Diese brachten die Abhörskandale um den Geheimdienst NSA ins Rollen. Er könnte jedoch nicht der selbstlose Whistleblower sein, der mit seinen Enthüllungen die NSA-Affäre ans Licht brachte. Es habe hohe Plausibilität, dass der Ex-NSA-Mitarbeiter ein russischer Spion sei. "Dies wäre eine Spionage-Operation verbunden mit einer Desinformations- und Einflussnahme-Operation", sagt Maaßen. "Ein Keil würde getrieben zwischen die USA und deren engste Verbündete, insbesondere Deutschland." Dass der US-Amerikaner tatsächlich für Russland arbeite, könne aber nicht belegt werden.
Edward Snowden drehte den Spieß auf Twitter später um. Es könne nicht belegt werden, ob Maaßen Agent des russischen Inlands- oder Auslandsgeheimdienstes sei. Snowden droht in den USA eine lebenslange Haftstrafe. Er wird wegen Geheimnisverrats per Haftbefehl gesucht. Seit drei Jahren lebt der heute 32-Jährige im russischen Asyl.
>>> Zu einem Bericht im "Spiegel".
>>> Live-Ticker des Untersuchungsausschusses.
(maka)