Weder das deutsche Außenamt noch das österreichische Außenministerium Österreichisches sehen einen Anlass für eine Reisewarnung für Mallorca.
Das Auswärtige Amt in Berlin sieht auch nach den jüngsten Terroranschlägen keinen Anlass für eine Reisewarnung für Spanien. In den Reisehinweisen des Ministeriums wird schon längere Zeit auf die Gefährdung durch ETA-Anschläge verwiesen. Wörtlich heißt es dort: "Auch in jüngster Zeit kam es immer wieder zu Anschlägen und Anschlagsversuchen der baskischen Terrororganisation ETA. Weitere Anschläge sind nicht auszuschließen."
Ähnlich der Tenor des österreichischen Außenministeriums, wo am Sonntag gegenüber der APA betont wurde, dass man Spanien-Reisende schon seit längerem ersuche, entsprechende Vorsicht und Wachsamkeit für verdächtige Umstände an den Tag zu legen. Es bestätige sich nunmehr leider, dass rund um den 50. Jahrestag der Gründung der ETA es vermehrt zu Anschlägen kommt. Eine explizite Reisewarnung wolle das Außenministerium zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht aussprechen, sagte ein Sprecher. Man koordiniere sich ständig mit anderen EU-Partnerländern, um abgestimmt, angemessen und logisch reagieren zu können, hieß es. Aktuelle Reiseinformationen seien wie bisher in jeweils aktueller Form auf der Homepage des Außenministeriums (www.bmeia.gv.at, Rubrik "Länderinformationen") nachzulesen.
Das Außenministerium hatte erst kürzlich klargestellt, dass Aussagen gewisser Reiseveranstalter - dass Urlaube nur dann gratis storniert werden können, wenn eine Reisewarnung vorliegt - nicht stimmen. Es gebe ein Gerichtsurteil, das einen kostenlosen Rücktritt wegen des Wegfalls der Geschäftsgrundlage ermöglicht, hatte Peter Launsky-Tieffenthal vom Außenministerium im Gespräch mit der APA gesagt. Zu einem Wegfall der Geschäftsgrundlage kann es kommen, wenn ein Tourist "im Lichte" der seriösen Berichterstattung das Gefühl hat, dass die Situation gefährlich sein könnte, so eine Information des Vereins für Konsumenteninformation (VKI). Sollte das Außenministerium tatsächlich eine Reisewarnung aussprechen, so ist dann grundsätzlich ein Reiserücktritt kostenlos.
(APA)