Menschenrechtskommissar al-Hussein verurteilt das Attentat von Tel Aviv, sieht in der Rücknahme von Einreisegenehmigungen aber einen Verstoß gegen internationales Recht.
Die Vereinten Nationen (UNO) üben Kritik an der israelischen Reaktion auf den Anschlag von Tel Aviv. Die Rücknahme von Einreisegenehmigungen für mehr als 80.000 Palästinenser könne einer Kollektivstrafe gleichkommen, erklärte UNO-Menschenrechtskommissar Zeid Raad Al-Hussein am Freitag.
So etwas sei nach internationalem Recht verboten. Das Vorgehen verstärke unter den Palästinensern zudem das Gefühl von Unrecht und Frustration. Der UNO-Vertreter betonte zugleich, dass er das Attentat verurteile. Am Mittwochabend hatten zwei Männer aus dem Westjordanland in Tel Aviv um sich geschossen und vier Menschen getötet. Beide wurden festgenommen.
Verwandtenbesuche im Ramadan erschwert
Nach dem Anschlag widerrief das israelische Militär Einreisegenehmigungen, die an Palästinenser für Verwandtenbesuche in Israel zum laufenden Fastenmonat Ramadan ausgegeben worden waren. Zu dem Attentat bekannte sich zunächst niemand. Radikale Palästinenser-Gruppen wie die Hamas äußerten sich aber positiv dazu. Die israelische Regierung erklärte, sie werde die Hintermänner dingfest machen.
Seit Oktober hatte es monatelang fast täglich Angriffe von Palästinensern auf Israelis gegeben. Zuletzt war es jedoch seltener zu solchen Attacken gekommen. In der Vergangenheit haben Maßnahmen wie die nun verhängten Einreisebeschränkungen oft zu einer Aufheizung des Nahost-Konflikts geführt.
(APA/Reuters)