Rund 50.000 Menschen sind in der Stadt eingeschlossen. Es herrscht massiver Mangel an Wasser und Lebensmitteln in der Stadt und in den Lagern rundherum.
Schon jetzt haben die Menschen aus Falluja rund 70 Kilometer westlich von Bagdad traumatische Zeiten hinter sich. Berichte von Flüchtlingen aus dem umkämpften Gebiet ähneln sich. Auf die Stadt fallen täglich Bomben, die immer wieder auch Zivilisten treffen. Bis zu 50.000 Menschen sollen noch in der Stadt sein, schätzen Helfer.
Hilfsorganisationen fehlt es akut an Geld, um Zehntausende Flüchtlinge aus der umkämpften westirakischen Stadt ausreichend zu versorgen. Es herrsche "extreme Sorge", dass die finanziellen Mittel ausgingen, sagte der Leiter der Hilfsorganisation Norwegian Refugee Council (NRC), Nasr Muflahi, am Montag.
"Wir werden von den Bedürfnissen, die durch die Krise entstehen, erdrückt." Internationale Geber müssten ihre finanzielle Unterstützung erhöhen. "Das ist ein Moment der Wahrheit für wohlhabendere Staaten, um an der Seite der Iraker zu stehen."
Seit Mai wird intensiv gekämpft
Die irakische Armee versucht seit Mai, die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) aus Falluja rund 70 Kilometer westlich von Bagdad zu vertreiben. Nach NRC-Angaben sind seit Beginn des Einsatzes mehr als 27.000 Menschen aus der Stadt in naheliegende Flüchtlingslager entkommen. Die Helfer seien mit Neuankömmlingen "völlig überlastet".
In der Stadt herrscht massiver Mangel an Wasser und Lebensmitteln. Nötig seien zehn Millionen US-Dollar (rund neun Millionen Euro), um die Notversorgung in den nächsten sechs Monaten sicherzustellen, erklärte der NRC.
Ein Kilo Reis soll mittlerweile umgerechnet rund 50 Euro kosten. "Wir haben Tierfutter gegessen und hatten nichts zu trinken", erzählt eine geflüchtete Frau in einem Video der Hilfsorganisation Norwegian Refugee Council (NRC), die nahe Falluja im Einsatz ist. "Wir haben Tragödien erlebt, die niemand jemals erleben sollte." Am Ende ersticken die Tränen ihre Stimme.
Die Vereinten Nationen haben in diesem Jahr nach eigenen Angaben erst 31 Prozent des Geldes erhalten, das sie für die Versorgung von mehr als sieben Millionen Irakern in Not bräuchten.
(APA/dpa)