Blick ins neue Gulag-Museum in Moskau

Das Moskauer Staatliche Museum für die Geschichte des Gulag hat seit Ende letzten Jahres ein neues Zuhause. Die Ausstellungsfläche hat sich vervierfacht, die Schau wurde erneuert. Das Museum wurde 2001 gegründet und war bis 2015 in einem Wohnhaus untergebracht.
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von Jutta Sommerbauer

Auch von außen ist das Museum nun klar erkennbar: Das Gebäude nördlich des Moskauer Zentrums wirkt undurchdringlich und abweisend: ein ästhetischer Verweis auf die Abgeschlossenheit des sowjetischen Lagersystems. Fachleute gehen davon aus, dass circa 30 Millionen Menschen in sowjetischen Arbeitslagern Zwangsarbeit verrichten mussten.

Im ersten Raum der Schau sind unter dem Motto „Raum der Gefangenschaft“ echte Zellentüren aus sowjetischen Gefängnissen und Lagern ausgestellt.

Beklemmend ist die Liste der Opfer, deren Namen auf einem Bildschirm ablaufen (Mitte).

Die gesamte Ausstellung ist im Halbdunkel gehalten. In den Vitrinen finden sich persönliche Gegenstände der Gefangenen. Auf einem Bildschirm nebenan kann man das Schicksal der Häftlinge recherchieren.

Es ist nicht bekannt, wer diese Gesichtsmasken zum Schutz gegen die sibirische Kälte getragen hat: Häftlinge oder Aufseher.

Zahlreiche Elemente der Ausstellung haben einen interaktiven Charakter und sollen die aktive Teilnahme der Besucher ermöglichen.

Ein Häftling notierte auf dem Holzblock Details seiner Gefangenschaft.

Mehr Informationen (in englischer Sprache): www.gmig.ru