War der Attentäter mehrmals im "Pulse" zu Gast?

Zeugen behaupten, der Omar Mateen sei öfters im "Pulse" gewesen.
Zeugen behaupten, der Omar Mateen sei öfters im "Pulse" gewesen.REUTERS
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Zeugen geben an, Mateen öfters in dem Schwulenklub gesehen zu haben. Ein Mann behauptet, mit dem späteren Attentäter per Dating-App gechattet zu haben.

Der Attentäter von Orlando war Medienberichten zufolge häufiger Besucher des vorwiegend von Homosexuellen frequentierten Nachtclubs "Pulse", in dem er 49 Unschuldige tötete. Ein Augenzeuge berichtete dem "Orlando Sentinel", er habe Omar Mateen mindestens ein Dutzend Mal in dem Club gesehen. "Manchmal ist er einfach in der Ecke gesessen und hat alleine getrunken, manchmal war er so betrunken, dass er laut und aggressiv wurde", wird Ty Smith zitiert.

Andere Augenzeugen erklärten, Mateen habe auch eine bei Schwulen populäre Dating-App benutzt. Kevin West erzählt der "New York Times", dass Mateen und er auf einer schwulen Dating-App gechattet hätten - rund ein jahr lang immer wieder. Sie hätten sich nie getroffen, doch West habe Mateen gesehen, als er den Klub "Pulse" um ein Uhr in der Früh in der Nacht auf Sonntag betreteten habe.

Polizeichef John Mina wollte diese Berichte allerdings nicht bestätigen. Den Berichten zufolge sind die Informationen aber Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen zur Motivlage. Mateen hatte in der Nacht auf Sonntag in dem Nachtclub um sich geschossen und wurde schließlich selbst von der Polizei getötet.

Schwules Paar in Moskau festgenommen

In der russischen Hauptstadt Moskau ist am Montag ein homosexuelles Paar festgenommen worden, das zum Gedenken an die Opfer des Attentats von Orlando Blumen vor der US-Botschaft niederlegen wollte. Wie die Zeitung "RBK" berichtete, hatten ihr Redakteur Islam Abdullabeckow und sein Freund Felix Gljukman versucht, Blumen und ein Schild mit der Aufschrift "Die Liebe siegt - Haltet zu Orlando" abzulegen, als Polizisten sie festnahmen.

"Die Polizei hat uns sofort festgenommen und wegen sogenannter 'unerlaubter Handlungen' in ihr Fahrzeug gesetzt", sagte Abdullabeckow der Zeitung. "Wir wollten nur unser Beileid für die Morde an diesen Menschen ausdrücken, wir hatten keine politischen Handlungen geplant."

"Das ist völlig surreal"

Die beiden Männer veröffentlichten im Online-Netzwerk Facebook Fotos aus dem Inneren des Streifenwagens. "Das ist völlig surreal", schrieb Abdullabeckow dazu. Gljukman schrieb: "Wir wollten Blumen und ein Schild an der Botschaft ablegen - wir haben es nicht geschafft".

Nach dem Anschlag auf einen Homosexuellenclub in Orlando im US-Bundesstaat Florida mit 49 Todesopfern entstand vor der US-Botschaft in Moskau ein Meer aus Blumen und Kerzen. Der 29-jährige Omar Mateen hatte den Nachtclub in der Nacht auf Sonntag mit Schusswaffen angegriffen und anschließend Gäste als Geiseln genommen. Ein Sondereinsatzkommando der Polizei beendete die Geiselnahme gewaltsam und tötete dabei den Attentäter.

(APA/dpa)

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