Grüne Vassilakou will Wiener Bürgermeisterin werden

Sommergespraeche
Sommergespraeche(c) ORF (Milenko Badzic)
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Mit BZÖ und FPÖ könne es keine Zusammenarbeit geben, sagt Eva Glawischnigs Karenzvertreterin im ersten ORF-Sommergespräch.

Wien/Mörbisch (red.). Kunst trifft Politik. Es war das erste ORF-Sommergespräch dieser Art. Dienstag trafen auf der Seebühne in Mörbisch ORF-Moderatorin Ingrid Thurnher und die Schauspielerin und Autorin Erika Pluhar auf Maria Vassilakou, die Karenzvertretung von Eva Glawischnig als Grünen-Chefin. „Es gibt eine Kraft, mit der wir uns niemals vorstellen könnten, zusammenzuarbeiten, und das ist nun mal die FPÖ und auch ihr jüngster Ableger in der Form des BZÖ", sagte Vassilakou. Die Grünen würden klar für Weltoffenheit und Menschenrechte eintreten und aufzeigen, wo rechtsextreme Umtriebe vorhanden seien, konterte sie auf den Vorwurf Pluhars, die Grünen seien zu beliebig, zu angepasst.
Dass sie gesagt habe, sie würde die Kommunikation bei den Grünen auf den Kopf stellen und das Programm radikal erneuern, dazu stehe sie, sagte Vassilakou. „Das trifft sich gut, weil das genau dem Auftrag entspricht, den ich von Eva Glawischnig mitbekommen habe." Die Grünen werden im Herbst die Ergebnisse des Diskussionsprozesses der Öffentlichkeit präsentiert.

Auf die ideologische Ausrichtung der Grünen angesprochen, meinte Vassilakou: „Man muss eine Sprache sprechen, die verstanden wird, und vielfach es ist vor allem in der Vergangenheit wiederholt nicht gelungen." Ex-Grünen-Chef Alexander Van der Bellen habe man viel zu verdanken. Er sei jemand, der ein Jahrzehnt erfolgreich Politik gemacht habe. Jeder Wechsel bedeute einen Neubeginn. „Umso mehr freut es mich, dass ich über den Sommer den Auftrag erhalten habe, wonach ich mich schon sehr gesehnt habe", nämlich die programmatische Neuerung voranzutreiben, querzudenken.

Dass die anderen Parteien den Grünen die Öko-Themen abgenommen hätten, ließ Vassilakou nicht gelten. „Je mehr die Ideen, für die die Grünen stehen, Verbreitung finden, desto mehr Chancen haben wir ja auch, etwas umzusetzen. Es macht schon einen Unterschied, ob die Grünen in einer Position sind, wo sie etwas gestalten können." So wie etwa in Oberösterreich, wo die Grünen in der Landesregierung seien.

Bei der Wien-Wahl 2010 wird Vassilakou als grüne Spitzenkandidatin antreten. „Ich bin überzeugt, dass Wien sehr gut fahren würde mit einem grünen Bürgermeister. Selbstverständlich will ich gerne eines Tages Bürgermeisterin von Wien sein."

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.08.2009)

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