Kriminalpsychologe: "Bedrohung für Kampusch möglich"

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Kriminalpsychologe Thomas Müller schließt nicht aus, dass es im Fall Kampusch noch andere Täter geben könnte: "Die Tat hat einen hohen Planungsgrad". Müller sieht wesentliche Fragen weiterhin ungeklärt.

Kriminalpsychologe und Profiler Thomas Müller schließt nicht aus, dass es im Fall Natascha Kampusch neben Wolfgang Priklopil noch andere Täter geben könnte. Eine mögliche Bedrohung für Kampusch sei daher ebenfalls nicht auszuschließen. Er stellt sich damit hinter die Aussagen des Präsidenten der Kampusch-Kommission, Ludwig Adamovich. "Die Tat hat einen hohen Planungsgrad und Mittäter können nicht ausgeschlossen werden", sagte er am Dienstagabend in der ZIB 2 des ORF.

"Es besteht daher weiterhin Gefahr für Natascha Kampusch", meinte Müller weiter, der auch darlegte, dass noch drei Fragen offen seien: "Es ist nicht geklärt, wie die Entführung stattgefunden hat, wie das Verlies gebaut werden konnte und wer von dem Mädchen bei Priklopil gewusst hatte".

Müller, der ebenfalls der Kampusch-Kommission angehört, betonte, dass die Kommission in enger Übereinstimmung agiere. Angriffe auf Kommissionsmitglied Adamovich seinen Angriffe auf die gesamte Kommission. Adamovich, der "Nerven wie ein Übersee-Telefonkabel" habe, sei "jetzt einfach der Kragen geplatzt", weil nach 16 Monaten Kernfragen immer noch ungeklärt seien.

Müller meinte auch, dass Natascha Kampusch selbst größtes Interesse an einer Klärung ihres Falls haben müsse. Er fragt sich: "Warum will sie das nicht?"

(Red.)

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